Die Präsentationen von neuen Segelyachten wirken heutzutage wie ein Déjà-vu: Gerader Steven, integrierte Selbstwendefock, Einhandtauglichkeit, alle Leinen werden zum Steuerstand umgelenkt – und so weiter… Die neue Elan Impression 45.1 bricht mit diesem Muster und stellt sich mit einem traditionellem Layout gegen die neuen Konzepte der Konkurrenz.
Einfach ehrliches Segeln
Den Grund für die – aus heutiger Markt- und Marketingsicht – eher altvordere Herangehensweise erklärt Nils Schürg, Geschäftsführer des Bremer Elan-Importeurs Blue Yachting. „Viele Kunden von uns mögen das herkömmliche Yachtlayout und können sich mit dem Lounge-Charakter neuer Segelyachten nicht identifizieren.“

Bei Chartertörns, und hier sind traditionell viele der Elan-Schiffe im Einsatz, wollen die Gäste vor allem eines: Segeln. Und das mit Muskelkraft und Crewgefühl, so Schürg. „Segel setzen am Niedergang, die Genua nach dem Kommando Ree! auf die andere Seite holen – eben klassisches Segeln.“ Dafür ist die Elan Impression 45.1, die auf der boot Düsseldorf 2020 Deutschlandpremiere hat, bestens geeignet. Durch die große Genua bietet sie gute Segeleigenschaften auch ohne Zusatzsegel wie Gennaker oder Code Zero bei Leicht- und Raumwind. Zu sehen ist das Schiff in Halle 16, Stand D41.

Verbreitertes Heck für mehr Volumen
Die Premiere der Elan Impression 45.1 ist die inzwischen dritte Überarbeitung des vor 15 Jahren als Elan 434 vorgestellten Segelboots. Der potenzielle Käufer mag sich dabei fragen: Bekam die Yacht nur etwas Kosmetik, oder gibt es doch wesentliche Veränderungen gegenüber der bisherigen 45er Elan Impression?
Das Vorbild bei der Überarbeitung der Fahrtenyacht ist wohl die neueste Elan-Kreation, die sportliche Elan GT 5. Damit sollen mehr Langfahrtsegler gewonnen werden. Dafür wurde das Heck des Cruisers merklich verbreitert. Der Spiegel inklusive der absenkbaren Badeplattform fällt – anders als bei der Vorgängerin – nun senkrecht ab. Der so gewonnene Platz kommt zunächst einmal dem Steuermann zugute.
Und zur boot Düsseldorf 2020 ist auch schon die Elan GT 6 angekündigt, doch bis auf ein paar Renderings ist noch nicht viel zu sehen von der Yacht, für die drei Studios – F. A. Porsche Design, Humphreys Yacht Design und das Designteam von Elan Yachts verantwortlich zeichnen. Bekannt ist schon, dass es ein sehr sportliches Flushdeck geben wird, das erste mit Stehhöhe in der Bugkajüte in der Bootsklasse unter 50 Fuß Rumpflänge.

Elan-Segler haben die Wahl zwischen einer sportlichen Version mit offenem Heck und – Sicherheitsüberlegungen mögen hier ein Ausschlag geben – der hinten geschlossenen Variante mit einer großen Badeplattform. Zwei achtern quer aufgestellte Sitzbänke sowohl als Backskisten oder als Sitz für den Rudergänger genutzt werden.
Liegewiese zum Langlegen
Alternativ dazu lassen sich die Backskisten optional als Grillstation mit Kühlschrank bestücken. Der gewonnene Platz im aufgeräumten Cockpit kommt dem Komfort zugute: Die deutlich verlängerten Duchten laden zum ausgestreckten Verweilen ein.

Der Cockpittisch an Deck ist zweigeteilt. Das erleichtert den Plicht-Durchgang zwischen dessen beiden Hälften sehr. Werden die beiden Teil-Tische auf Höhe der Duchten abgesenkt, gibt es noch mehr Relax-Raum auf der breiten Liegewiese.
Auf dem Weg zum Vordeck fällt auf, dass die Wanten bei der Elan Impression 45.1 immer noch innen am Kajütaufbau stehen. So bleibt der Weg über die Seitendecks frei. Ein weiterer Vorteil dieser Takelung: Bei Bedarf kann eine deutlich überlappende Genua eingesetzt werden.