Ein wandelnder Widerspruch: Die neue Rand Spirit 25 will luxuriös, leistungsstark und dazu noch nachhaltig sein. Wie soll das gehen? Das 7,50 Meter lange Runabout hat einen speziellen hydrodynamischen Rumpf in Leichtbauweise. Er drückt den Energieverbrauch beim Fahren auf 30 bis 60 Prozent dessen, was ein traditioneller Motorbootrumpf veranschlagt, sagt die Werft. Und das funktioniert sowohl mit Elektro- als auch Benzinantrieb. Sogar einen Diesel gibt es.
Die Rand Spirit 25 stammt aus Kopenhagen. Der dänische Hersteller Rand Boats hat mit kleinen offenen Tagesbooten einige Erfahrung. Vor acht Jahren fing der Eigentümer Carl Rand mit den Picnic-Booten an: 5,35 Meter lange Ausflugs-Bötchen mit Torqeedo-Motor, die für einen Stadtbesuch auf der Wasserseite von Kopenhagen wie geschaffen sind. Am Vermieter Goboat ist die Werft praktischerweise beteiligt.
Seitdem haben die Mietbötchen viele Seemeilen rund um die dänische Hauptstadt absolviert, wurden verbessert und variiert. Auch größere Boote kamen seitdem ins Wasser, das größte heißt Archipelago 31 und ist ein Commuter-Boot mit geschlossenem Deckshaus. Die kleine Flotte zeigt: Von den Picnics hat Rand Boats augenscheinlich gelernt, sich bei Konstruktion und Design auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Der Rand-Stil, der sich auch in der Spirit 25 wiederfindet, ist das Gegenteil von Barock. Damit lehnt sich die „Wiedererfindung des Runabouts“ (O-Ton Carl Rand) eng an das sachliche und moderne Outfit der Picnic-Boote an.
Bis zu 40 Knoten schnell
Anders als diese hat der „Lifestyle-Racer“, so nennt Carl Rand das Boot, aber eine Frontscheibe, denn er ist für die Gleitfahrt konzipiert. Ein Elektromotor mit bis zu 180 kW (245 PS) oder ein V8-Mercruiser mit 300 PS bringen das Boot völlig außer Rand und Band – respektive auf über 40 Knoten.

Das Heck ist offen gestaltet und mündet in einer Badeplattform, denn die Spirit 25 soll „perfekt sein für Freizeitaktivitäten auf dem Wasser, ob du nun schwimmen, fahren, entspannen, essen willst – oder ein bisschen von allem“, lockt Rand.
Bis zu sechs Personen können dabei sein. Die Rückenlehne der Sitzbank am Steuerstand lässt sich bei Bedarf umklappen, sodass bis zu sechs Crewmitglieder gemeinsam am Cockpittisch sitzen können. Der Preis startet bei 101.900 Euro mit dem kleinsten, 200 PS starken Benzin-Außenborder oder 250-PS-Innenborder.
Die größte Elektroausführung inklusive 86 kWh bietendem Lithium-Ionen-Akku kostet mit 197.900 Euro fast das Doppelte. Auch wenn der Name in der Beschreibung nicht fällt: Installiert ist ein Deep-Blue-System des bayerischen E-Pioniers Torqeedo. Für die Variante mit Diesel-Selbstzünder, ein Mercury mit 270 PS, sind 118.900 Euro fällig. Achtung, immer ohne Steuern.
Vollkommen außer Rand und Band gerät dann die Aufpreisliste. Das Boot ist über den werfteigenen Konfigurator bestellbar, der beachtliche Individualisierung für beachtliches Kleingeld verspricht. Die zwei Gelcoat-Farben Himmelsgrau und Perlweiß sind inklusive. Wahlweise Titanium, Hellgrau und Stahlblau kosten 1.800 Euro mehr.
Sieben Textil- und vier Leder-Bezüge für das Mobiliar auf Deck hat Rand außerdem im Angebot. Das optionale Echolot für 850 Euro ist bei 35 Zentimeter Tiefgang purer Luxus, nur noch steigerbar durch das Bugstrahlruder für 3.480 Euro und die elektrische Ankerwinsch für 5.280 Euro. Ein Kühlschrank wird allerdings nicht angeboten.
Technische Daten Rand Spirit 25
Länge: 7,50 m
Breite: 2,55 m
Tiefgang: 0,35 m
Gewicht: 1.250 kg
Motorisierung: maximal 245 PS (Elektro) oder 300 PS (Mercruiser)
Passagierzahl: bis zu 6 Personen
In Deutschland kümmert sich Bodensee Nautic im Südwesten um den Vertrieb. Hier boomen besonders die Elektrischen. Firmenchef André Busse rechnet mit einer zweistelligen Zahl elektrischer Rand-Boote für die kommende Saison. Ein großes Rand-Boot mit Deep Blue geht demnächst an den Chiemsee.