Spielt das Wetter mal nicht mit, schließen wir den Salon, und das Boot lässt sich über den zweiten Steuerstand fahren. Dieser Skipper-Platz befindet sich an Backbord neben der Pantry. Hier sind hier alle Navigationsinstrumente und eine Kontrolleinheit für den Autopiloten.
Das Frontfenster wurde für wärmere Regionen entwickelt, es lässt sich nach außen ankippen. Bei wenig Wind von vorn, beispielsweise im Hafen, kann das Fenster so auch bei Regen geöffnet bleiben – und die Frischluft kann zirkulieren. Das ist auch wichtig: Denn die Sitzgruppe im Salon ist für zehn Personen entwickelt. Wird dann noch gekocht, ist der offene Salon ein Segen.
Die Kabinengröße, ein Novum auf 40 Fuß
Bei vier Kabinen auf 40 Fuß müssen meist Kompromisse gemacht werden. Nicht so beim Bali Catspace. Merklich stolz erklärt der Bali-Vertriebschef, es sei „ein elementares Ziel“ gewesen, die vorderen Kabinen und deren Betten auf eine nie dagewesene Größe zu bringen.
Auf dem Catspace sind die Bug-Kabinen sogar größer als die im Heck, und sie verfügen über ein drittes Bett. Schlafstätte Nummer 3 ist im Regelfall wohl eher eine Ablage, und wird nur in der ärgsten Not als Bett genutzt werden. Pro Kabine gibt es zudem noch eine private Nasszelle. In der Eignerversion ist der Rumpf an Backbord offen – mit einer großen Kabine mit Toilette und separater Dusche.
Es werde Luft!
Die Belüftung aller Kabinen erfolgt durch Fenster im Rumpf und im Cockpit. Auf viele Fenster im Laufdeck wurde verzichtet, aus mehreren Gründen. Zwar wären die Kabinen unter Deck so deutlich heller. Sie würden sich aber auch schneller aufheizen. Zudem erhöhen viele Decksluken die Gefahr von Verletzungen, und sie können nach mehreren Jahren unter der Mittelmeersonne undicht werden. Auch kostenseitig wird die Installation von weniger Fenstern für die Werft eine Rolle gespielt haben.
Außenbereiche auf mehreren Ebenen
Das Frontcockpit der Bali Catspace ist dem der Bali 4.1 nachempfunden. Nur die Positionen der Sitzgruppe und der Liegepolster sind getauscht. Die Sitzgruppe, die Platz für alle Crew-Mitglieder bietet, befindet sich nun nahe dem Bug – mit den Polstern vor dem Deckshaus. Diese Umstellung ermöglichte es den Designern, den Freiraum unter Deck für die großen Kabinen zu nutzen.
Für das geschlossene Cockpit spricht auch, dass sich das Boot so trockener segelt. Das freut nicht nur die Besatzung, sondern hält auch die Salonscheiben von Salzablagerungen frei.
Die Flybridge ist die letzte Ebene dieses Raumwunders. Sie beherbergt den Steuerstand und eine große Liegewiese. Von hier lassen sich die Segel spielend einfach über zwei Winschen trimmen. Die Fock- und Großschot kommen mit jeweils einer Leine am Steuerstand an.

Bewusst kein Modellname mit Zahl
Wird das Großfall gelöst, fällt das Segel in den Lazybag und kann – mit sicherem Stand – auf den Liegepolstern verpackt werden. Die Bali Catspace ist damit auch einhandtauglich. Nur beim Anlegen ist es ratsam, mindestens eine weitere Person an Bord zu haben, denn die Sicht nach achtern ist begrenzt. Das geänderte Frontcockpits sorgt – sehr vorteilhaft – für eine ebene Fläche vor dem Deckshaus. Muss ein Fender von der einen auf die andere Seite, kann ein Crew-Mitglied sicher die Seite wechseln.

Die Macher hinter der Bali Catspace haben dem Schiff bewusst keine laufende Modellnummer wie Bali 4.0 gegeben. Denn sie waren, so sagt Compagnon, davon überzeugt, dass die Längenangabe in Fuß dem Platzangebot dieses Bootes nicht gerecht wird. Daher der Name Catspace.