Die Werft Northman aus dem polnischen Wegorzewo hat klar Schiff gemacht. Aus der Angebotspalette wurden die 22er-, 28er- und 33er-Produktionen gestrichen. Übrig geblieben sind der gegenwärtige Verkaufsschlager, die Maxus 24 evo, und die Maxus 26. Hinzugekommen ist nun ein neues 10-Meter-Flaggschiff in den Versionen Maxus 34 und Maxus 35.
Im Laufe der vergangenen Jahre wurde aus dem kleinen Familienunternehmen Northman eine professionelle Werft, die ihre Boote inzwischen nicht nur in Europa, sondern weltweit verkauft. Als 2019 das neue Forschungs- und Entwicklungszentrum der Werft eröffnet wurde, war das mit einer erheblichen Expansion des Unternehmens verbunden. Die Produktionskapazität wuchs von anfänglich einigen Einheiten pro Jahr auf gegenwärtig mehr als 100 Einheiten an und die Belegschaft von einigen wenigen Personen auf derzeit 100.
Der Schritt ins Blaue
Northman konzentriert sich traditionell auf Segelboote für Binnengewässer und Küstennähe. Dafür ist auch die Maxus 34 ausgelegt. Aber mit der Maxus 35 macht die Werft ein Angebot fürs offene Meer. Schließlich ist nicht jeder so tollkühn wie der Pole Szymon Kuczynski, der 2017/18 einhand und nonstop auf einer lediglich 7,23 Meter langen Maxus 22 die Welt umrundete.
In der 34er-Version kann man zwischen einem schwenkbaren Ballastschwert oder hydraulischem Hubkiel wählen. Ein klappbares Ruderblatt ist denjenigen zu empfehlen, die auch flachere Küstengewässer ansteuern wollen. Die Maxus 35 hat einen L-förmigen Festkiel mit Bombe mit der Wahl zwischen zwei Tiefgängen.

Im Standard gibt es als Vorsegel eine Selbstwendefock. Wer es sportlicher mag, kann sich für eine überlappende Genua entscheiden. Hinzu kommt die fest installierte, mit Flexiteak belegte Bugspriet-Plattform, die zum leichteren Aufstieg, als Ankerhalterung, vor allem aber zum Segeln mit Gennaker oder Code Zero dient.
Um vor allem zwischen den vielen Seen in Polen pendeln zu können, ist es selbstverständlich, dass das Rigg auch bei Northmans Zehn-Meter-Yacht mit einer Mastlegevorrichtung zu haben ist. Ein weiterer Vorteil: Der Baum muss während des Mastlegemanövers nicht abgebaut werden.
Dreimal auf GFK geklopft
Bei der Verarbeitungsqualität orientiert man sich an der Motoryacht Northman 1200 aus dem gleichen Stall. Der Rumpf der Maxus 34 und 35 ist ein GFK-Laminat und wird im Handauflegeverfahren hergestellt. Längs der Schiffsachse im Kielbereich sowie an diversen statisch beanspruchten Bereichen sorgen Laminatverstärkungen für mehr Festigkeit und minimieren das Verwinden.

Das Deck besteht aus Polyester-GFK-Sandwich (Airex-Kern) mit integrierten Antirutschflächen. Zwei rostfreie Stahl-Handläufe auf dem Kajütdach sorgen für Sicherheit beim Gang aufs Vorschiff und zum geräumigen Ankerkasten. Die LED-Deckbeleuchtung flutet bei Dunkelheit das Vorschiff.