Wir sind zum Bootstest nach Mandelieu an die Cote d’Azur geladen. Zusätzlich zum Test-Equipment packen wir heute die Angelrute ein, wir testen schließlich ein Angelboot. Nicht, dass man in dieser Region um diese Jahreszeit unbedingt eine Kajüte braucht, aber es wird von April bis Oktober gefischt und da kann es schon ungemütlichere Temperaturen geben.
Wir haben uns schlau gemacht: Küstennah können wir in diesem Revier Schnapper, Seebrassen und sogar größere Raubfische wie Zahnbrassen und Wolfsbarsche fischen. Hochseefischen wollen wir nicht, auch weil wir den Walen nicht in die Quere kommen wollen, und Thunfisch ist sowieso nicht unsere Kragenweite. Also bleiben wir küstennah und suchen hier die besten Fischgründe. Der Plotter von Simrad hilft.
Die Quicksilver 705 Pilothouse ist eines der größeren Modelle aus der Fischerbootserie der US-Werft, die in Europa baut. Als Pilothouse-Boot hat es eine angeschrägte Frontscheibe. Die schützt vor der Sonne und vor überkommendem Wasser am besten und sieht klassisch aus – passend zum Thema. Wir stecken die Angeln in die Rutenhalter auf dem Dach. Das Boot ähnelt jetzt einem Stachelfisch – wir locken den Fisch mit Mimikry.
Erstaunlich viel Platz
Wir schauen uns im erstaunlich geräumigen Cockpit um. Fahrer und Beifahrer sitzen auf zwei Einzelsitzen, hinter dem Beifahrersessel ist – als kleine Kaffeeküche – die Wetbar untergebracht. Neben dem Fahrerstand gibt es eine Schiebetür, super für das unkomplizierte Anlegen. Das Besondere: Gegenüber gibt es auch eine Schiebetür.
Für ein Boot von wenig mehr als sieben Metern Länge ist das ein echter Luxus. Zwei Türen schaffen nicht nur viel gefühlten Raum, sondern sorgen auch für ordentlich Durchzug bei warmen Temperaturen.

Etwas tiefer führt der Niedergang zu einer kleinen, einfach gestalteten Kajüte, eher Stauraum als eine Kajüte. Gut für ein Nickerchen, wenn der Fisch auf sich warten lässt. Optional lässt sich auch eine Toilette einbauen. Ein paar Schritte nach achtern schließt eine Glastür das Cockpit ab. Direkt daneben ein Klappbänkchen mit Polster.
In der Plicht ist viel Platz fürs Angeln. Alle Bänke sind einklappbar und solide mit Metallgriffen versehen. In der Bordwand eingelassen befindet sich weiterer Stauraum für Ruten, man kann nie genug haben. Außerdem gibt es Staufläche in diversen Fächern, auch für mehr als nur Angelzeug. So kann man auch einen Tisch einsetzen.

Am Heck gibt es für den Lebendköder eine Vorbereitungsstation mit Becken und Schneidebrett. Ein Fischkasten befindet sich im Decksboden. Damit zeigt sich die 705 Pilothouse als „Sandwichkind“.
Zu der nach oben und unten offenen Modellreihe gehören auch die Quicksilver 625 Pilothouse und der Gewinner des Best of Boats Awards 2020, die Quicksilver 805 Pilothouse.