Ein betrunkener Matrose der US Coast Guard machte die „Tamaroa“ berühmt. Am 14. März 1963 kam der Seemann stark alkoholisiert zurück zum Schiff, das sich in einem Trockendock befand. Er öffnete im Rausch die Wasserventile des Docks, was zu einer Überflutung führte. Im Nachgang dieses Geschehens gab es ein für die US-Justiz-Geschichte bedeutendes Urteil: Die Vereinigten Staaten wurden stellvertretend für die Schäden am Trockendock von Bushey & Sons haftbar gemacht. So musste nicht der Matrose zahlen, auch nicht die Coast Guard, sondern die Vereinigten Staaten. Der Vorgang ging als Tort Fall in die Geschichte ein.

Der Kutter der Küstenwache, von dessen Klasse es etwa 70 Schiffe gab, wurde 1943 gebaut. Traditionell bekamen Wasserfahrzeuge dieser Kategorie den Namen eines amerikanischen Ureinwohner-Stammes. Ursprünglich für die US Navy gebaut und während des Zweiten Weltkriegs unter anderem auf den Phillipinen eingesetzt, wurde die „Tamaroa“ später von der Coast Guard als Patrouillenboot übernommen. Und auch da schrieb das Schiff Geschichte: Es war das erste Boot der Küstenwache, das 1956 die sinkende „Andrea Doria“ erreichte und zahlreiche Passagiere retten konnte.

1994 wurde der Kutter außer Dienst gestellt. Nach langen und vielen, allesamt gescheiterten Versuchen einer Stiftung, das ehrwürdige Schiff im Betriebszustand zu erhalten und der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, wurde die „Tamaroa“ am vergangenen Mittwoch kontrolliert versenkt, nachdem sie zuvor umweltfreundlich ausgeschlachtet worden war.
Nun liegt sie als Teil des künstlich angelegten Del-Jersey-Inshore-Reefs auf dem Meeresgrund, 33 Seemeilen vor Cape May.