Rund eintausend Arbeitsstunden stecken in jeder der neuen 36-Fuß-Motoryachten, die bei Bavaria Yachtbau entstehen. Die ersten Exemplare der Bavaria SR 36 liefen seit dem Frühjahr in Giebelstadt vom Band, um von da aus an Eigner vor allem in Europa verteilt zu werden. float hatte die Gelegenheit, Baunummer 1 des neuen Familienboots in der Lübecker Bucht zu fahren.
Startpunkt für den allerersten Pressetest zusammen mit Kollegen des Best of Boats Awards ist die im März noch fast bootlose ancora Marina Neustadt. Schon in wenigen Tagen wird hier Boot an Boot liegen. Für die internationale Test-Crew hat an unserem Tag nur die Neuheit am Steg festgemacht. Inzwischen hat Bavaria auch eine Open-Top-Variante vorgestellt – dazu mehr am Ende dieser Reportage.
Nach unserem Preview in der Werft im Oktober 2021 war klar: Die neue Motoryacht von Bavaria folgt einem einfachen Konzept: maximales Platzangebot an Bord, dazu ein Fokus auf Sicherheit und viel Komfort – also ein Boot, das für Familien gemacht ist.
„Social Areas“ für Freunde und Familie
Wir erinnern uns an die Einführung letzten Herbst in Giebelstadt. Die „Fokusgruppe“ sind „Family and Friends“. Das Zauberwort von Projektleiter Norbert Leifeld lautet „Social Areas“.

Auch in Neustadt begrüßt er uns am Steg, um uns zu zeigen, wie aus dem Mockup ein Boot wurde. Mit an Bord ist Bavaria-Pressesprecher Marcus Schlichting. Für den Lübecker ist der Testtag mit der Bavaria SR 36, die leise summend am Steg warmläuft, ein Heimspiel.
Auf das Boot geht es wahlweise seitlich oder über die breite Heck-Badeplattform. Schon stehen wir im offenen Cockpit, das – unser dänischer Kollege fragte danach – auch mit dreiteiliger Tür zu haben ist.
Über zwei breite Gangborde geht es ganz nach vorne zum Bug – wirklich sehr sicher, da überall Handgriffe laufen. Hinter der E-Ankerwinde, die unter dem Sprung- und Ausstiegsbrett liegt, ist für drei Sonnengäste extrabreit Platz. Bei aktuell sechs Grad Wassertemperatur ist Badengehen aber keine Option.
Edelstahl statt Dachsäulen aus GFK
Auch wenn es Mitte März mit Bootschuhen etwas fußkalt an Bord ist: Die Sonne scheint mit Wucht. Wir sehen, dass wir rundum durchblicken, während wir zwischen Fahrstand und U-Sitzgruppe im großen Cockpit stehen. denn die Säulen, die das schneeweiße Dach halten, sind sehr schmal.

Am hinteren Ende des GFK-Hardtops hat der Designer zwei wuchtige Edelstahlträger eingesetzt, auf denen das Gewicht der Deckenkonstruktion samt Webasto-Schiebedach ruht. Keine sonst übliche breite GFK-Säule stört achtern.
Auch am Steuerstand ist der Rundumblick sehr gut. Der Skip hat alles im Überblick bis hinten zur zweiten Sitzreihe am Heck. Dort lässt sich, auf der Position der Liegewiese, bei Bedarf auch ein Tisch aufschlagen für den Apéro am Ankerplatz. Am Dinnertisch selbst haben mindestens sechs, eher acht Personen Platz.