Gestern Abend, nach dem ersten Wochenende der boot Düsseldorf, kündigte Cantiere del Pardo mit der Grand Soleil 65 eine neue 65-Fuß-Segelyacht an, in den Fußstapfen der ganz großen Grand Soleil 72. Doch halt, wie steht es mit der Klasse unter 40 Fuß?
Die Grand-Soleil-Serie zeigt sich extrem selbstbewusst. Die Grand Soleil 44 konnte bereits mit zwei Weltmeistertiteln nach ORC in der Kategorie B glänzen. Ebenfalls von Matteo Polli konstruiert, schärft auch die kleinere Grand Soleil 40 ihren sportlichen Charakter.
Performance schon im Standard
In den letzten Jahren herrschte eher Mangel an neuen Performance-Cruisern im 12-Meter-Bereich. Hier stellt Grand Soleil 40 Performance durchaus eine Bereicherung in dieser Bootsgröße dar. Der Erfolg der größeren Schwester wird dabei eine nicht unerhebliche Rolle spielen.

Die Performance-Version ist serienmäßig mit einer Selbstwendefock sowie doppelter Großschotführung ausgestattet, die über zwei Winschen vor den Steuerständen in Reichweite des Steuermanns bedient werden kann. Die Großschot ist an einem festen Punkt im Cockpit angebracht. Alles zielt auf eine einfache Bedienung hin, was vor allem nicht so firme Crewmitglieder von aufwendigen Segelmanövern entbindet.
Race-DNA der größeren Schwester
Der Decksplan der Raceausführung bietet eine überlappende Genua mit auf dem Kajütdach platzierten Holepunkten und einem Paar zusätzlicher Winschen auf dem Cockpitsüll. Außerdem ist die Race-Version mit einem deutlich längeren Bugspriet und einem hydraulischen Achterstag ausgestattet. Auch die Option eines Riggs aus Kohlefaser wird angeboten.

Der Tiefgang von 2,40 Meter ist im Standard bereits nach dem Handicap-System IRC ausgelegt, während die 2,10-Meter-Variante für ORC-Wettbewerbe optimiert ist. Angeboten wird auch ein geringerer Tiefgang von nur 1,85 Metern. Den Fahrtensegler wird es freuen, kann er doch auch flachere Häfen und Ankerplätze ansteuern.
Beide, sowohl die Regatta- als auch die Performance-Version, sind mit einer elektrisch zu öffnenden Heckplattform versehen. Eine Leiter ermöglicht den einfachen Zugang zur Badeplattform.
Italienische Leichtigkeit unter Deck
Sowohl die Innenausstattung als auch die äußeren Linien sind wie bei der von uns getesteten Grand Soleil 42 LC das Werk der Mailänder Firma Nauta Design. Wie von den Italienern nicht anders zu erwarten ist, wird die Verarbeitung hochwertig sein. Das luxuriös anmutende Layout ist geräumig mit großer Eignersuite und Inselbett im Vorschiff.
In der Standardversion gibt es drei Kabinen mit allerdings nur einem Bad achtern, dafür einen größeren Raum für die Regattaausrüstung. In den kann als Variante im Vorschiff zusätzlich eine Nasszelle eingebaut werden.
Auf der Backbordseite des Salons schließt sich dem Bad eine 2,60 Meter lange Pantry mit viel Stauraum und großer Arbeitsfläche an. Sie scheint größer zu sein, als man es von Performance-Cruisern dieser Größe gewohnt ist. Auffällig breit ist der Durchgang zwischen dem Wohnbereich und der Pantry, der vor allem auch die Bedürfnisse der Regattasegler erfüllen wird.
Technische Daten Grand Soleil 40
Konstruktion: Matteo Polli Yacht Design
Rumpflänge: 11,90 m
Breite: 4,07 m
Tiefgang: 2,40 m (opt. 2,10m/1,85m)
Gewicht: 7.500 kg
Ballast (Anteil): 2.500 kg (33,3 %)
Großsegel: 46,0 qm (Performance), 50,0 qm (Race)
Selbstwendefock: 38,0 qm
Genua (108 %): 45,0 qm
Gennaker: 160,0 m²
Motor: Volvo Penta 30 PS (50 PS Option)
Deutschlandpremiere zur boot
Die Grand Soleil 40 wurde als Weltpremiere auf dem Cannes Yachting Festival 2022 vorgestellt. Die Deutschland-Premiere soll im Januar 2023 auf der boot in Düsseldorf erfolgen. Spätestens im Frühjahr plant float dann einen Doppeltest der GS 40 und 44.