Bowrider mit Sitzplätzen im offenen Bug eignen sich gut als erstes eigenes Motorboot für Anfänger. Beim Best of Boats Award sind dieses Jahr in der Kategorie „Best for Beginners“ alle vier Finalisten Bowrider. Damit enden die Gemeinsamkeiten der 5,15 m bis 7,01 m langen Boote schon: Drei sind mit Außenborder motorisiert, je zwei aus GFK respektive Aluminium, eines hat einen Innenborder.
AMT 175 BR: Ein Rennfahrer als Werftchef
Mit diesem Boot kann man nichts falsch machen: Die AMT 175 BR ist schlau designt und zeigt beste Verarbeitung ebenso wie die Liebe des Konstrukteurs zum praktischen Detail. Der Bowrider hat ein sehr geräumiges Cockpit mit gut schützender Windschutzscheibe. Die Tür zu den Bugplätzen ist auch einhändig bedienbar, der Tisch in der Plicht lässt sich einfach im Schapp versenken.
Die Werft des ehemaligen Rennfahrers Mikael Winqvist investiert viel Zeit in das Rumpfdesign. Das zahlt sich auch beim kleinsten Boot der Modellreihe aus. Die leichte wie zunächst unscheinbare Konstruktion hat phänomenale Laufeigenschaften. Damit bügelt das kürzeste Boot im Quartett der Finalisten auch raue Seen glatt. Mit maximal 80 PS am Heck schafft das finnische Boot fast 40 Knoten Höchstfahrt.
Nichts ist modular: Jeder Rumpf auf das Deckslayout zugeschnitten.
Anders als bei anderen Werften werden nicht mehrere Deckslayouts auf einen Rumpf gesetzt, um verschiedene Modell-Neuheiten zu zaubern und nebenbei den Entwicklungsaufwand niedrig zu halten. Bei AMT ist jeder Rumpf auf das Deckslayout zugeschnitten – egal ob Bowrider, Daycruiser oder Center-Konsole. Passend zum technischen Understatement des Boots ist das angenehm reduzierte Design eines der Wesensmerkmale dieses Geheimfavoriten.
Faster 625 CC: Ganz sicher lebenslänglich
Die Faster 625 CC ist ein kompaktes Multifunktionsboot der besten Sorte. Die Aluminiumkonstruktion ist unverwüstlich. Das bedeutet, unabhängig vom Alter des Eigners, ganz sicher lebenslänglich. Die wesentlichen Designelemente an Deck sind aus Edelstahl und von robuster Qualität.
Die neu gestaltete Mittelkonsole bietet mit der fast geraden, sehr hohen Scheibe einen ungewöhnlichen, aber eleganten Anblick. Hinter dem großen Steuerpult (das bei Bedarf durch ein T-Top genanntes, festes Dach ergänzt werden kann) hat man das Gefühl, in einem Boot zu sitzen, das größer erscheint, als es tatsächlich ist.
Bei Faster ist der Werftname Programm: schnell – und sicher.
Praktisch ist der Windschutz, wenn das mit scharf geschnittenem Rumpf ausgestattete Boot schnell bewegt wird: Auch bei rauen Bedingungen erlaubt der Bowrider komfortables Fahren. Maximal 150 PS sind möglich, was 40 Knoten entspricht, also sehr schnelle Fahrt für den Fall, dass „disaster strikes“, also es richtig eilig ist, wie es die Bootsbauer von Faster nennen. Eine große Auswahl an Zubehör erleichtert das Individualisieren – je nach dem, was die eigene Geldbörse hergibt.
Finnmaster Husky R5: Alles fürs Wochenende
Der dritte Finne im Bunde der Anfänger-Boote, die als Finalisten für den Best of Boats Award 2017 nominiert sind, heißt Finnmaster Husky R5. Da aus Aluminium gefertigt, ist das Boot ist ebenso hart im Nehmen wie einfach zu warten.
Das kleinste Modell der 2016 aus der Taufe gehobenen Aluboot-Baureihe kombiniert den verwindungsfreien und hochbordigen Leichtmetallrumpf einwandfrei mit der wohnlichen GFK-Deckschale. Vielseitig einsetzbar, wendig und mit maximal 70 PS zu motorisieren, ist der Husky für knapp über 30 Knoten Höchstfahrt gut. Dabei bietet das Boot ausreichend Schutz bei rauer See hinter der hohen Windschutzscheibe und im tiefen Cockpit.
Das Alu-Boot ist ebenso hart im Nehmen wie einfach zu warten.
Für einen Tag auf dem Wasser (auch auf dem Meer) ist alles Wesentliche an Bord zu finden: hohes Freibord (für die Sicherheit), praktische Fenderkörbe (für die Ordnung) und viel Stauraum (für den Komfort). Das offene Vordeck eignet sich als Bunkerort für alles, was man für ein langes Wochenende im Sommerhaus in den Schären oder am Seeufer mitnimmt. Oder als Zentrale für Aktivitäten wie Angeln an Bord.
Sea Ray SPX 230: im Dutzend geräumiger
Einen „schlanken und sportlichen Hingucker für actionreiche Tage auf dem Wasser“ nennt die US-Werft die Sea Ray SPX 230. Obwohl Werbedeutsch, stimmt das für das in Polen produzierte Boot genau so. Mit großzügiger Raumaufteilung und vielen komfortablen Sitzgelegenheiten bietet die Rumpfkonstruktion aus Vinylester viel Platz, um mit Freunden oder der Familie auszureiten.
Wer am Steuer sitzt, kann sich bei diesem einzigen Innenborder der Kategorie Best for Beginners auf den 250 PS starken Z-Antrieb verlassen. Der schiebt das Boot mit Wucht an und bringt es bei Bedarf auf fast 40 Knoten Höchstfahrt.
Für ein Dutzend Gäste an Bord – plus Mensch am Fahrstand.
Vor Anker liegend, bietet die SPX 230 den Badegästen viel Platz zum Auf- und Abtauchen vom Heck aus. Kein Außenborder versperrt dabei den Blick achteraus. Mit hohem Freibord und tiefem Cockpit ist der schlanke Bowrider ein sehr ordentlich ausgestattetes Freizeitfahrzeug für ein Dutzend Gäste an Bord – den Piloten noch nicht mitgerechnet.
Der Best of Boats Award in den Kategorien Beginners, Fishing, Family, Fun und Travel wird am 23. November 2017 im Rahmen der Boot & Fun Berlin 2017 vergeben. Alle Finalisten 2017 der Kategorie Best for Beginners im Überblick.
So werden die Finalisten ausgewählt
Ein Anfänger-Boot sollte nach Ansicht der 17 Jury-Mitglieder des Best of Boats Awards ein leicht zu bedienendes und sicheres Boot sein, das von einer an Kundenservice orientierten Werft gefertigt wurde.
„Best for Beginners“ ist ein Boot auch nur dann, wenn es wirtschaftlich günstig in Sachen Kaufpreis, Kraftstoffverbrauch und den Kosten für Wartung und Instandhaltung ist.