Vortrefflich reisen kann man mit allen vier Finalisten der BOB-Kategorie Best for Travel – dank der überall vorhandenen geräumigen Kabinen, zwei, drei oder sogar vier an der Zahl. Für welches Modell man sich entscheidet, hängt davon ab, ob man binnen, in Küstenrevieren oder auf hoher See unterwegs ist – das gilt nicht nur für die besten Reiseboote des Jahres 2017.
Dann steht schnell die Entscheidung fest, ob das Boot auf zwei Rümpfen gleitet oder eine luxuriöse 60-Fuß-Motoryacht sein soll. Oder ob man einem besonders wirtschaftlich laufenden Verdränger für flache Reviere und küstennahen Gewässern den Vorzug gibt. Den für die Langfahrt notwendigen Komfort bieten alle Reiseschiffe, die von den 17 Juroren des Best of Boats Awards in diesem Jahr getestet wurden – und welches nach strenger Auswahl gut genug ist, um als eines der besten Reiseboote 2017 zu gelten.
Bavaria E34 Sedan: Kompakter Kreuzer mit viel Raum
Mit der neuen, in diesem Sommer eingeführten Variante der E-Motoryachtserie bringt Bavaria eine fast unmöglich erscheinende Menge an Lebensraum und Ausstattung in einem Zehnmeterrumpf unter. Eine Besonderheit des optisch attraktiven Boots ist der ungewöhnlich konzipierte Fahrstand: Die Steuerkonsole ist, weit hinten, in der Mitte des Boots platziert ist. So ergibt sich für den Bootsführer ein 360-Grad-Rundumblick auf das Geschehen an Bord und auf dem Wasser.
Die Bavaria E34 eignet sich, auch dank der Schiebedachfenster, sehr gut für die Länder Mittel- und Nordeuropas. Auf Binnengewässern, Flüssen und Kanälen ist Bavarias Wanderboot ein Schiff der Wahl. Auf der Langstrecke hat die Werft die 34-Fuß-Neuheit gerade während einer Sommertour durch ganz Deutschland auf Herz und Nieren getestet.
Die Giebelstädter beweisen mit ihrer Wanderbootserie Mut zur Marklücke
Mit Verdrängern hatte Bavaria bis vor kurzem nichts am Hut. Dieser Markt wurde bisher von stählernen Holländern dominiert. Die Giebelstädter beweisen mit ihrer Wanderbootserie – wieder einmal – Mut zur Marklücke, indem sie die E-Serie im noch kompakteren Format weiterentwickelt haben. Auf dem 10,30 m langen, kompakten Zweikabinenboot hat das Designteam des Italieners Fabio Marcellino bezogen auf die begrenzte Grundfläche relativ viel Lebensraum geschaffen. Für den Vortrieb sorgen Diesel-Einzelanlagen zwischen 60 bis 220 PS. Volvos D3 mit 110 PS stellt hier die goldene Mitte dar. Er liegt im Verbrauch bei Kanalfahrttempo bei rund 2,5 Litern pro Stunde.

Delphia BluEscape 1200: Reiseboot für viele Reviere
Die BluEscape 1200 ist das erste Modell der BluEscape-Serie, einer neuen, ausdrücklichen, modernen und eleganten Linie von Motoryachten von Delphia. Komfortboot beschreibt am besten den Charakter dieser Neuheit, die der Crew viel Platz bietet: eine große Badeplattform, ein geräumiges Cockpit, dazu Panoramafenster und große Kabinen.
Äußerlich haben die Konstrukteure manches anders gemacht: Der Rumpf und das langgezogene Vordeck lassen die BluEscape eher wie ein ultramodern gestaltetes Schiff als wie ein Wanderboot erscheinen. Das Interieur spiegelt dies wider, mit geschmackvollem Design und funktionaler Ausstattung.
Die Delphia BluEscape 1200 ist leicht zu manövrieren und kann durch optionale Bug- und Heckstrahlruder erweitert werden. Konzipiert ist neue Delphia als Boot fürs Wasserwandern auf Binnenwasserstraßen. Durch die Zertifizierung in der CE-Kategorie B – so geplant von der 1990 in Olecko gegründeten Werft – lässt sich das Boot auch auf dem offenen Meer nutzen.
Eine etwas höhere Variante mit Flybridge ist in der Entwicklung und soll 2018/19 auf den Markt kommen.
Delphias Hausdesigner Andrzej Skrzat und Tony Castro entwickelten eine überzeugende Raumaufteilung für die ganz praktischen Bedürfnisse an Bord. Dazu gehört ein variables Raumkonzept mit zwei oder drei Kabinen. Zwei Sanitärzellen sind immer an Bord. Die flache, für Delphia ungewöhnliche Silhouette ist in Ost- und Südosteuropa gefragt und populär. Die schlanke Linie bietet Vorteile: So hat das Boot eine nur geringe Seitenwindanfälligkeit. Mit 2,65 m Höhe über der Wasserlinie lassen sich mit der BluEscape viele Binnenreviere erschließen. Eine etwas höhere Variante mit Flybridge ist in der Entwicklung und soll 2018/19 auf den Markt kommen.

Fountaine Pajot MY 44: Auf zwei Beinen reist es sich besser
Das insgesamt 88 Fuß lange Schiff, aufgeteilt auf zwei 44-Fuß-Rümpfe, ist einer der wenigen Motorkatamarane, die als Reiseboote angeboten werden. Das Schiff der französischen Multihull-Werft Fountaine Pajot bietet, wie es sich bei einem Mehrrumpfboot ziert, gewaltig viel Lebensraum an Bord. Dazu gehören der 20 m2 große Salon, eine 12 qm große Flybridge und die prunkvolle Eignerkajüte mit 15 m2 Grundfläche.
Glatt eingefügte Fenster auf dem gesamten Boot sorgen für spektakuläre Aussicht rundum. und viel natürliches Licht unter Deck. Die Rumpfform des 44 Fuß langen Halbgleiters wirkt dynamisch und fast sportlich. Dem entsprechen die sehr guten Fahreigenschaften bei allen Wetter- und Revierbedingungen und der geringe Treibstoffverbrauch. Auch hartnäckigen Einrumpf-Fans bietet das Reiseboot viel Fahrvergnügen – float hat berichtet. Dem Doppelrumpf sei Dank.
Die Fountaine Pajot ist eine echte Reiseinsel. Mit der stärksten Motorisierung – zwei Volvo Penta IPS 600 – kann das Schiff auch ganz schön schnell sein. 25 Knoten Höchstfahrt erreicht das 13-Tonnen-Design maximal. Die MY 44 lässt sich mit allem erdenklichen Komfort einrichten. So bietet das Boot einer achtköpfigen Crew genügend Raum für Geselligkeit auf der Fly, dem Achterdeck oder im Salon. Und unter Deck sowieso. Hier ist genug Platz für die Privatsphäre. Im Standard stehen drei Doppelkabinen mit eigenen WC-Räumen und Duschkabinen zu Verfügung.

Monte Carlo 6S: Der Name ist Programm
Elegant in jeder Hinsicht, ist die zum Ende des vergangenen Jahres vorgestellte Monte Carlo 6S das jüngste und bisher letzte Modell aus Beneteaus Premiumserie. Das Hardtop fügt sich nahtlos in die schlanke Silhouette des großen Motorschiffs ein. Ausgestattet mit zwei je 600 PS starken Motoren von Cummins-Dieseln, erreicht das Schiff bis zu 28 Knoten Maximalfahrt.
Bestens belüftet durch das sehr große, elektrisch betriebene Schiebedach, gehen auf dem Hauptdeck Salon, Fahrstand und die Bordküche ineinander über. Der Gestalter geht verschwenderisch mit dem reichlich vorhandenen Raum um: Der Fahrstand gemahnt – trotz Single-Sitz – an die überausgestattete Kommandozentrale eines Raumschiffs oder einer Superyacht. Auf einem Selbstfahrerboot wirkt dies ebenso ungewöhnlich wie die seitlich eingelassenen Regale, die schön aussehen, aber bei Fahrt keinen Inhalt aufnehmen können.
Die französische Großserienwerft zeigt mit diesem Boot, was sie in Serie und guter Bauqualität auf Kiel legen kann. Das 60-Fuß-Boot wird mit zwei oder drei Kabinen angeboten. Es besitzt eine zusätzliche Crewkabine im Heck. In den wichtigsten Bereichen steht die Funktionalität im Vordergrund: Der begehbare Motorenraum bietet viel Platz für zusätzliche Aggregate und Raum für Wartungsarbeiten. Der komfortable Sportcruiser sorgt aufgrund der eigenständigen Designlinie für Sehnsuchtsmomente beim Hafenkino.

Der Best of Boats Award in den Kategorien Beginners, Fishing, Family, Fun und Travel wird am 23. November 2017 im Rahmen der Boot & Fun Berlin 2017 vergeben. Alle Finalisten 2017 der Kategorie Best for Travel im Überblick sehen Sie hier.
So werden die Finalisten ausgewählt
Ein Reiseboot sollte nach Ansicht der 17 Jury-Mitglieder des Best of Boats Awards für die Langfahrt geeignet sein. Die Werft sollte alles, was für ein permanentes Leben an Bord notwendig ist, als Ausstattung bieten oder als Option möglich machen – entweder für die Wanderfahrt auf Binnengewässern oder die rauen Bedingungen auf See.
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