Wie klingen 142,57 km/h auf dem Wasser? Ein Mordsgedröhne, wenn der Motor ein Verbrenner ist. Aber wie klingt es, wenn der Vortrieb elektrisch erzeugt wird wie beim dem Geschwindigkeitsrekord, den Jaguar Vector Racing gerade für elektrische Rennboote aufgestellt hat? Klingt dann nur ein Sirren über den See?
Die kleine, gar nicht wasserscheue Wildkatze brach den Rekord von 2008 auf der historischen, einen Kilometer langen Rennstrecke auf dem See Coniston Water in England. Fast zwanzig Stundenkilometer schneller als der bisherige Rekordhalter war die Vector V20E dabei.
Das Rennboot hat Jaguar zusammen mit dem Technologiepartner Williams Advanced Engineering nach dem Beispiel der Formel-E-Renntechnologie entwickelt. Die Formel E ist die erste rein elektrische Rennserie, die seit 2014 auf der Straße an den Start geht. Mit dem E-Format will man neue und vor allem junge Zielgruppen erschließen und die Entwicklung von Elektroautos vorantreiben. Jaguar kehrte im Oktober 2016 in den internationalen Motorsport zurück und engagierte sich als erster Premium-Hersteller in der FIA-Formel E für rein elektrisch angetriebene Monoposti.
E-Power kommt von der Straße aufs Wasser
Zurück aufs Wasser. Unter dem Motto ‚Race to Innovate’ beteiligt sich Jaguar neben den Rennen der Formel E auch an Hochgeschwindigkeitsfahrten auf dem Wasser. Die Adaption des eingesetzten Antriebs in ein Rennboot klappte offenbar sehr gut, wie man am Rekord erkennen kann. Malcolm Crease, der CEO von Jaguar Vector Racing, sagte dazu: „Nach zwölf Monaten harter Arbeit ist dies ein fantastisches Ergebnis für das Team und unsere Partner. Zugleich ein erster großer Schritt, um die Kraft und Vielseitigkeit der Elektrifizierung auch der Schiffsindustrie zugute kommen zu lassen.“ Das klingt selbstbewusst: Andere E-Bootsmotorenhersteller tummeln sich schon seit über zehn Jahren in dem Segment.
Angetrieben wird der Jaguar Vector V20E durch zwei elektrische Außenbordmotoren des britischen Herstellers Yasa, den Strom liefert ein 320 kg schwerer Akku. In den nächsten 18 Monaten will das Team weitere Rekordfahrten mit dem elektrischen Rennboot unternehmen.
Und wie klingt das nun elektrisch? Hören Sie selbst: