Alle Beiträge waren mit erstklassigen Fotos bebildert, die das Erzählte dokumentierten. Fotokunst – unterlegt mit stimmungsvoller Musik – boten die Diashows der Yachtfotografen Nico Krauss und Sören Hese. Ihre Bilder veranlassten Moderator Wilfried Horns zu dem Statement, dass Holzbootsegeln einfach glücklich macht.
Einladung zur Wiege des Segelns nach Berlin
Rolf Bähr, der ehemalige DSV-Präsident und frühere Vorsitzende des Berliner Vereins Seglerhaus am Wannsee, der kürzlich sein Jubiläum feierte, lud zum 150. Jubiläum der ältesten deutschen Regatta am 9. und 10. Juni 2018 auf die Berliner Dahme ein. Es gab auch Informationen zu den Regatten, dem Rendezvous der Klassiker in Kiel, 125 Jahren Aal-Regatta in Eckernförde und 30 Jahren German Classics vor Laboe.

Traditionell fand der Abend mit einer Filmvorführung seinen Ausklang. Filmbilder von Tom Nitsch mit traumhaften Szenen vom Klassikersegeln bei Sonne und Wind vor St. Tropez ließen den Gästen das Herz aufgehen. Erst gegen Mitternacht machte sich die Seglerschar im Hamburger Winterschmuddelwetter auf den Heimweg – um viele Eindrücke, neue Bekanntschaften und Begegnungen mit alten Freunden reicher.
Eine weitere Veranstaltung für die Klassiker-Szene hatte bereits am Vortag im Völkerkundemuseum stattgefunden: Beim 4. Classic Yacht Symposium drehte sich alles mehr um Fachfragen, sachliche Information und Diskussion. Etwa 130 Bootsbauer, Bootseigner und andere Interessierte waren gekommen, um einem Vortrag über klassische Rennjollenklassen von Artur Vlasaty aus Wien zu folgen. Zu erleben war auch eine profunde Abhandlung über Korrosion von Dr. Joachim Göllner von der Universität Magdeburg.

Spannende Projekte werden vorgestellt
Auch zwei Restaurationsprojekte wurden vorgestellt: Der Bootsbauer und Werftbesitzer Heiner Kemmer berichtete von der Komplett-Restauration eines beinahe verlorenen 30er-Schärenkreuzers, der „Hathi“ von 1928. Der gelernte Bootsbauer Arne Kind berichtete von der Restauration der „Karo 3“, eines Vertens-Kreuzers von 1933, die er vollständig in Eigenarbeit durchführt.
Beide Projekte ähneln sich, nicht nur hinsichtlich der Materialverwendung und Konstruktionsweise. Der Arbeitsaufwand war in beiden Fällen zuletzt fast doppelt so groß wie vorab eingeschätzt. Und unterscheiden sich doch. Während der eine Restaurator seinem Kunden die im Verlauf des Projekts steigenden Kosten erklären muss, genießt der andere die ruhige und konzentrierte Arbeit als Ausgleich zum Beruf.
Eine Podiumsdiskussion mit Branchenexperten zum Thema geriet aufgrund der ausführlichen Vorträge leider etwas zu kurz. Dafür gab es beim abschließenden gemeinsamen Abendessen Gelegenheit, viele Themen noch eingehender zu besprechen – ein äußerst gelungenes Format.

FKY wartet auf Entscheidung der Stadt Kiel
Der FKY wartet übrigens immer noch auf eine Entscheidung der Stadt Kiel, ob er das Gelände des ehemaligen British Yacht Clubs in Stickenhörn für sein geplantes Zentrum klassischer Yachtsport mit Yachthafen und gläserner Werft nutzen kann. Deshalb war dieses Projekt beim Wintertreffen noch kein Thema. Der Verein residiert derzeit weiter in der ehemaligen Polizeiwache in Kiel-Holtenau und hofft.
Eine positive Entscheidung wäre der ständig wachsenden, engagierten Mitgliederschaft zu wünschen. Im Gegensatz zum allgemeinen Trend im Segelsport zieht der FKY erstaunlich viele jüngere Leute an. Wer einmal in Laboe bei den German Classics – an Land oder auf dem Wasser – dabei war, kennt den Spirit in dieser Szene.