Drehbarer Karbonmast gegen Aufpreis
Die Sicherheit geht zu einem Gutteil auf die Fertigung zurück. Die Windpearl-Yachten werden im Infusionsverfahren gebaut. Rumpf und Deck bestehen aus einem Sandwich-Boden. Seine Zutaten sind PVC-Schaum, Glas und Vinylester. Damit erhöht die Werft Festigkeit und Haltbarkeit. Zugleich bleibt das Gewicht niedrig.

Der Standard-Mast ist 13 Meter lang. Daran hängt Tuch mit 32 (Großsegel) und 18 (Fock) Quadratmeter Fläche. Damit allein sollte die Palma 30 flott unterwegs sein. Für Sehr-schnell-Segler gibt es zusätzlich ein Performance-Paket. Dazu gehört ein 14-Meter-Mast und eine entsprechend größere Segelfläche, ein Bugspriet, hochwertige Aramid- oder CZ-Laminatsegel sowie zusätzliche Winschen. Als weiteres Extra ist ein drehbarer Karbonmast erhältlich.
Es soll die Palma in mehreren Versionen geben. Die Bandbreite reicht von einer offenen Version, die einem Daysailer nahekommt, bis hin zur so genannten Grand Tourisme. Die große Plattform zwischen den Rümpfen bietet ein großes Cockpit für bis zu zwölf (!) Personen. Als wäre das noch nicht genug, strebt die Werft für dieses Passagierschiff auch noch die Kategorie C (küstennahe Gewässer) an.
Im offenen Cockpit dem Himmel so nah
Die offene Palma ist wirklich sehr offen. Im vorn freiliegenden, zentralen Cockpit fühlt man sich buchstäblich dem Himmel nah. Einen gewissen Komfort ermöglichen die optionale Decksdusche, eine Spüle und unter Deck ein Kühlschrank.
Wer in raueren Revieren Schutz gegen überkommende Seen benötigt, lässt eine Windschutzscheibe und Sprayhood von der umfangreichen Optionsliste installieren. So kann bei schlechtem Wetter der Decksalon komplett geschlossen werden. Im Standard-Layout ist auf dem Deck hinter der Windschutzscheibe eine große U-förmige Küche platziert. Das spart unter Deck im Backbordrumpf Platz für ein zweites optionales Bad.

Auch an die eher kühlere Witterungsbedingungen gewohnten Nordländer ist in Frankreich gedacht worden. So kann auf Wunsch ein solides Hardtop-Dach den Deckssalon und seine Crew schützen. Die Räume unter Deck lassen sich natürlich auch durch eine Heizung angenehm temperieren. Allerdings verändert sich das gefällige Äußere mit einem derartig hochgerüsteten Aufbau spürbar. Vorteil: Diese wesentlich besser ausgestattete Version wird dann in der Kategorie A für sechs Personen zugelassen.
Fast 1,90 Meter Stehhöhe im Rumpf
In jeder Konfiguration bietet die Palma 30 je eine Achterkabine im Steuerbord- und Backbordrumpf mit 1,40 Meter breiten Doppelkojen und einer beachtlichen Stehhöhe von fast 1,90 m. Wer weitere Gäste beherbergen will, kann zusätzlich zwei kleinere Kabinen in den Bugsektionen einrichten lassen. Auch sie sind direkt vom Niedergang aus zugänglich. Je nach Wunsch und Geldbeutel stehen ein Bad oder auch ein Bad pro Rumpf zur Verfügung.
Wer mit der Palma 30 für längere Zeit autonom unterwegs sein möchte, kann sie zusätzlich mit einem Wassermacher, einem 130 Liter fassenden Gefrierschrank, 880-W-Solarzellen und zwei Dieselmotoren sowie entsprechenden Tanks aufrüsten lassen.
Technische Daten Palma 30
Rumpflänge: 9,15 m
Breite: 5,70 m
Tiefgang: 0,99 m
Gewicht: ab 3.450 kg
Besegelung: 33 qm (Groß), 19 qm (Fock), 33 qm (Code Zero), 48 qm (Gennaker)
CE-Kategorie: A (Hochsee)
Motorisierung: Außenborder ab 10 PS
Preis: ab 142.000 Euro
Im Standard hat der Windpearl-Kat einen 15 PS starken Honda-Außenborder als Antrieb. Alternativen dazu sind Außenborder im Doppel, Innenborder unterschiedlicher Leistungsstufen oder zwei 6 kW starke Pod-Motoren von ePropulsion.
Haltung haben die Franzosen von Windpearl übrigens auch: Anfang März gaben sie über Social Media bekannt, dass sie ihre Boote bis auf weiteres nicht an russische Kunden verkaufen – auch nicht die großen Kats. Und man werde sich bei anderen französischen Yachtbauern dafür einsetzen, dass diese dasselbe tun.