Die kenne ich doch, werden manche denken, die erste Bilder von der neuen Motoryacht SR 33 von Bavaria vor sich haben. Ja – und nein. Denn die kleinste der SR-Baureihe ist ihren beiden größeren Geschwistern verblüffend ähnlich. Mit Marco Casali hat hier ein- und derselbe Yachtdesigner kundig Hand angelegt. Wie aus einem Guss, so sieht die verdammt schnittige Familie aus.
„Das ist die SR-Philosophie“, so Marcus Schlichting von Bavaria zu float. Die Bavaria SR 33 werde all das bieten, was auch die Vorläuferinnen bieten. Nämlich maximalen Komfort, zugeschnitten auf Familien und enge Freunde. Dazu übernimmt sie einige Elemente, die auch schon an Bord der SR 41 und 36 auffielen.
Und sie übernimmt deren Ausstrahlung. Mehr noch: Die enge Verwandtschaft der SR-Geschwister zueinander ist auf einen Blick erkennbar. Aller flotten Boote sind nun also drei. Derselbe kühn sich aufschwingende Steven. Dieselbe rasant sich verjüngende Form der Rumpffenster. Dasselbe aerodynamisch gestylte Steuerhaus, dessen fließende Linien sich in einem achtern vorkragenden Cockpitdach fortsetzen.
Wer zukünftig eines der beiden Boote aus der Ferne ihre Bahn ziehen sieht, benötigt einige Expertise, um sie voneinander zu unterscheiden. Wie ähnlich sind sie sich? Ein Blick in die technischen Daten verblüfft: Die einfache Rumpflänge der Bavaria SR 33 ist mit 10,89 Meter ganze zwei Zentimeter länger als diejenige der Bavaria SR 36. Die kleinere ist die größere – wie kann das sein?
Badeplattform wird angeschraubt
Marcus Schlichting lacht, er kennt die Lösung: „Die Badeplattform ist bei der SR 33 Teil der GfK-Form, während sie bei SR 36 und 41 später angebaut wird.“ Daher kommen bei der reinen Rumpflänge, die am Rohkasko gemessen wird, die scheinbar widersprüchlichen Maße zustande. Tatsächlich ist die Bavaria SR 33 ganze 88 Zentimeter kürzer als die SR 36.

Noch deutlicher wird der Größenunterschied in der Breite. Mit maximal 3,46 Meter ist das jüngste Kind der Giebelstädter Werft gut 40 Zentimeter schlanker als ihre Baureihen-Vorläuferin. Das dürfte ein Vorteil beim Verbrauch sein. Dass es keinen Nachteil im Komfort an Bord bedeutet, zeigt die Raumaufteilung.
Das Bavaria-Entwicklungsteam schafft es, ins Unterdeck ein französisches Doppelbett mit den Idealmaßen 2,00 mal 1,60 Meter zu manövrieren. Es liegt sogar in einer eigenen Kabine. Ein kleines Raum-Wunder, zumal das Achterschiff vollständig vom Maschinenraum geblockt ist.
Ob man sich nun Cockpit, Vorschiff oder Unterdecksbereich anschaut, die Bauteile einer solchen Familienyacht sind überall relativ ähnlich. Die Unterschiede zeigen sich auch hier im Detail. So erstreckt sich die Sonnenliege auf dem Bug der Bavaria SR 33 über die gesamte Fläche des Aufbaus.
Beim Blick unter Deck fällt das raffinierte Layout auf, dass zwei abgetrennte Schlafbereiche und sogar noch ein nennenswertes Bad ermöglicht. Zwei Beispiele, wie hier begrenzter Platz optimal genutzt wird.
Sitzen mit Seeblick im Heck
Ein weiteres Beispiel findet sich achtern. Neben der Sitzgruppe im Cockpit, die vis-a-vis zum Steuerstand liegt, gibt es eine zweite Sitzgruppe im Heck. Die kennen wir auch schon von den größeren Versionen. Sie ist auf der Bavaria SR 33 ebenfalls zur Seeseite gerichtet, so dass die Besatzung nach dem Törn gemeinsam den Meerblick genießen kann. Ein hübsches Design-Detail, dass wir bisher nur bei diesem Hersteller sahen.
Das etwa meint Bavaria in dieser Baureihe mit den „Social Areas“ – also abgegrenzten Bereichen an Bord. Sie funktionieren für sich, geben den Rahmen für Rückzugsmöglichkeiten, bleiben aber dennoch so offen und transparent, dass die Sicherheit an Bord jederzeit Priorität hat.
Der Tisch, um den sich u-förmig eine Sitzgruppe gesellt, ist übrigens absenkbar. Dann passt ein zusätzliches Polster darauf, das die gesamte Position in eine zweite Liegeinsel verwandelt. Auch als gemütlicher Ruhepol für die Aufsicht der plantschenden Kinder scheint sie gut geeignet. Dann können auch die Kinder der Bootsnachbarn dazu kommen, denn die breite Badeplattform als „Social Area“ bietet viel Platz.
Fließender Übergang unter Deck
Plagt sie nach dem Baden der Hunger, geht es zwei Stufen hinauf zum Futtern ins Cockpit. Zum Kochbereich nebenan gehören nicht nur die übliche Spüle, sondern auch Kochplatte und Kühlschrank. Bavaria hat die Cockpit-Pantry als viereckiges Element sehr kompakt hinter dem Steuerstand positioniert.
Dieses Möbel folgt der Flucht, die vom Steuerstand vorgegeben ist, so dass eine breite Passage vom Heck zum Niedergang entsteht. Gegenüber liegt der Essbereich mit L-förmiger Liege. Eine weitere Social Area, wenn man so will.