Es läuft bei Bavaria: Die beiden Segelyachten der neuen C-Linie verkaufen sich dem Vernehmen nach ausgezeichnet. Und da Länge läuft, hat der fränkische Yachtbauer nun die nächstgrößere Version vorgestellt. Im Frühjahr legt sie erstmals zur großen C-Fahrt ab.
Die C46 orientiert sich, ebenso wie die kleinste der Produktlinie, optisch wie konzeptionell sehr eng am Grundmodell, der 12,38 Meter langen C42. Für die C38 wurde es geschrumpft, für die neue nun ein wenig aufgepumpt. Das Design stammt wieder von Cossutti Yacht Design in Kooperation mit dem hauseigenen Entwicklungsteam.

Die Neue ist 14,86 m lang und mit bis zu 4,70 m rund 70 cm breiter als das Grundmodell. Gemeinsam haben alle drei C-Yachten den V-förmigen Bug, der für das Schiff speziell auf Am-Wind-Kurs mehr Kursstabilität herausholt. Und zugleich mehr Platz unter Deck.
Ähnlich verhält es sich mit den sogenannten Chines, die als markante Formgebung eines Knicks an beiden Bordwänden im Heckbereich sofort ins Auge stechen. Sie verleihen dem Rumpf eine höhere Festigkeit, bessere Performance und lassen es direkter aufs Ruder reagieren. Ganz nebenbei entsteht so unter Deck mehr Platz mit Stehhöhe.
Und dort hat die bisher größte Yacht der neuen C-Klasse natürlich sowieso viel mehr zu bieten als ihre beiden Vorgänger-Yachten. Traditionell wird die C-Line von Charterfirmen weltweit geordert – für sie bietet Bavaria ein Layout mit bis zu fünf Kabinen. Zu zehnt an Bord, das kann eine lustige C-Fahrt werden …
Große Pantry fürs Kochen zu dritt
Die Variabilität ist bemerkenswert: So gibt es auch eine Version mit vier Kabinen, die jeweils über eine eigene Toilette verfügen. Das erlaubt maximale Privatsphäre bei voll besetztem Boot. Auch eine Drei-Kabinen-Version ist möglich, bei der ein vierter Raum als Werkstatt, Büro oder Lager für nasses Ölzeug zur Verfügung steht.
Dreh- und Angelpunkt ist der zentrale Salon mit einer u-förmigen Pantry an Backbord. Die ist schlau angelegt: Links der Kühlschrank mit viel Arbeitsfläche darüber, zentral seitlich der Herd, rechts die Spüle – da können drei Personen hantieren, ohne sich ins Gehege zu kommen. Davor steht in jeder Layout-Variante der Navigator-Sitz mit Schreib- bzw. Kartentisch.
Gegenüber auf der Steuerbordseite befindet sich der Essbereich mit breitem Tisch und Sitzgruppe. Das Sofa ragt – analog zur Kühlschrank-Insel gegenüber – in die Mitte des Salons und hat dort keine Lehne mehr. So ist es als Sitzmöbel für mehrere Personen gleichzeitig denkbar, zum Beispiel beim schnellen An- und Ablegen des Ölzeugs.
Helligkeit durch viele Oberlichter
Neu ist die Vielzahl an Oberlichtern im Aufbau, die zweifellos weit mehr Licht hereinfluten lassen als bei den kleineren C-Modellen. Weitgehend identisch dagegen das Fensterband, das sich beidseitig am Aufbau entlangzieht. Auch die Rumpffenster folgen in Ausdehnung und Position dem Vorbild der anderen beiden C-Yachten.

Auf Deck muss man sich ebenfalls nicht drängeln: Das Cockpit, das Bavaria mit „sehr großzügig“ beschreibt, hat zwei lange L-förmige Sitzbänke und Doppelruder. Es gibt auch zwei klappbare Tische. Auf dem Vorschiff sind – wie bei einer Motoryacht – extra Sonnenliegen angebracht, am Heck gibt es eine große Badeplattform und sogar eine Heckgarage. Die „B-Box“, wie Bavaria sie nennt, ist zwar nicht groß genug für ein Dinghi, kann aber Tauchequipment und anderes Zubehör aufnehmen.
Technische Daten Bavaria C46
Länge: 14,86 Meter
Breite: 4,70 Meter
Tiefgang: 2,30 Meter
Segelfläche: 115 Quadratmeter
Geht ab wie Schmidts Katze
Bavaria hat auch andernorts große Aufmerksamkeit auf Variabilität gelegt: „Die Anforderungen an eine Segelyacht um die 15 Meter sind heute deutlich vielseitiger und lassen sich nicht mehr einfach in klassische Kategorien wie Performance- oder Family-Cruiser, Charter- oder Eigneryacht einteilen“, zitiert die Pressemitteilung den CEO von Bavaria Marc Diening anlässlich der Premiere. Die C46 soll eine für alles sein. Dazu bietet sie deutlich über 100 Quadratmeter Segelfläche, Anschlagspunkte für Code Zero und Gennaker und optional sechs Winschen.
Laut Bavaria vereint die neue C46 gleich mehrere scheinbar widersprüchliche Anforderungen: Sie reagiert flott und gutwillig aufs Steuer und bietet zugleich viel Platz und Komfort an und unter Deck. Vom gemütlichen Kreuzen allein oder mit Familie bis zum sportlichen Törn mit großer Crew ist alles drin.
Auf der boot Düsseldorf 2022 wird die neue Yacht zwar noch nicht zu sehen sein – sie wird dann noch im Bau sein – , doch bis dahin unveröffentlichte Layout-Pläne und Renderings werden gezeigt. Und, so fügt Bavaria-Sprecher Marcus Schlichting im Gespräch mit float hinzu: Das Boot kann dort bereits bestellt werden.