In der Zeit zwischen Beobachtungen der Meereswelt und der Ankunft am Ziel ist das Boot auch einfach nur Heimat. Denn was Beneteau „Trawler“ nennt, ist natürlich alles andere als ein Hochsee-Fischerboot. Er strahlt als Reiseschiff vor allem behagliche Wohnlichkeit aus, wozu die großzügige Raumgestaltung gehört – wie auch bei den kleineren Swift-Trawler-Modellen.
Es gibt den 62-Fuß-Trawler wahlweise mit drei oder vier Kabinen – und jede Kabine erhält ein separates Bad. Platzprobleme haben nicht einmal die beiden feisten Sechszylinder im Heck. Allein die Eignerkajüte hätte in Hotel-Kategorien den Status der Präsidentensuite.

Eine Terrasse zum Meer
Die Kundengruppe definiert Robert Chaffer Beneteau ziemlich genau. Der Idealkunde für ihn sind „Großeltern, die ihren Kindern die Enkel für ein paar Tage abnehmen“. Spontaner erster Gedanke nach dem Lesen dieses Claims: Solche Großeltern möchte ich auch haben! Aber es gibt sie sicher, irgendwo da draußen unter den wohlhabenden Boomern, die schon einige kleine und schnelle Boote hinter sich haben. Und jetzt Zeit und Muße haben, auch länger auf dem Boot zu leben.
Oder, wie Robert Chaffer es gegenüber float definiert: „Nach 15+ Jahren Bootserfahrung“ – hat man den Bodenkontakt keineswegs verloren. Die 62 Fuß Rumpflänge messende Motoryacht ist nämlich alles andere als ein Protzboot. Der Grand Trawler ist ein komfortables Wohnzimmer auf dem Wasser, eine „Terrasse zum Meer“, um einen weiteren Claim zu zitieren.
Diesen Aussichtspunkt gibt es auch sichtbar in Gestalt einer großen Badeplattform. Sie ist gegen Aufpreis beweglich und motorisiert, um so durch Absenken Beiboote oder Sportgeräte und „Water Toys“ wie ein Wassermotorrad bequem wassern zu können. Die Tendergarage, in der solcherlei schwimmender Zeitvertreib gelagert wird, kann optional zu einer vierten Kajüte werden. Das Hinterstübchen ist separat zugänglich und eignet sich damit auch als Crew-Unterkunft.

Gut zum Versteckspielen
Bei der Wahl des Aufenthaltsorts haben die Passagiere die große Auswahl. Während man an Bord vieler Motoryachten sich des Eindruck nicht erwehren, in einer schwimmenden Sardinendose zu residieren, ist der Grand Trawler – nomen est omen! – beinahe zum Versteckspielen geeignet: Platz in Hülle und Fülle auf mehreren Ebenen.
Der Thronsaal der GT ist der Salon, der durch große Panoramafenster in alle Richtungen viel Licht und Sicht durchlässt. Das Hauptdeck ist in zwei große Lounges unterteilt, zwischen denen zwei Stufen Niveauunterschied liegen. Der vordere Bereich mit dem Steuerstand ist leicht erhöht, dazu gibt es noch eine separate Pantry.
Es gibt so viel Platz im Speisesaal, dass jeder Bordgast das Essen auf altrömisch-dekadente Weise, nämlich im Liegen einnehmen könnte.Und dieser Komfort setzt sich an Bord weiter fort.