Erstaunlich ist, dass die Abdrift sehr gering bleibt. Denn die BluEscape ist, von Hause aus, ein sehr flach gehaltenes Boot. Und so ist, trotz der Fly, die Windangriffsfläche gering.

Angenehm bei 5,1 Knoten Fahrt
Sobald der Gang bei Leerlaufumdrehung von 700 U/min eingelegt ist, bewegt sich das leichte Schiff mit fast zwei Knoten voran. Die Höchstfahrt liegt bei 3.150 U/min mit neun Knoten an. Die angenehmste Reisegeschwindigkeit, ist ein Kompromiss aus Komfort und Ökonomie. Bei 1.500 U/min machen wir 5,1 Knoten Fahrt, was einer Reichweite von akzeptablen 425 nautischen Meilen entspricht.
Wir haben dann einen Schallpegel von lediglich 60 dBA am Steuerstand – nach der Definition ist dies Zimmerlautstärke und ebenfalls akzeptabel. Das sind gute Werte für ein Wanderboot, mit dem es möglich ist auf Langtörn zu gehen.
Kopf frei auf allen Decks
Das Deckslayout ist großzügig. Der notwendige Bewegungsraum an Bord ist gut bemessen. Die Ergonomie passt. Kopffreiheit ist auf allen Decks gegeben. Die Flybridge trägt zwar zum Gesamtgewicht bei, doch der zusätzliche Lebensraum ist gerade in Binnenrevieren gefragt.
Aber nicht nur auf der Fly, sondern auch im übrigen Schiff gibt’s ein gutes Platzangebot. Der zentrale Salon – mit Pantry an Steuerbord und der gegenüber liegenden Sitzgruppe für acht Personen – lässt sich durch die vierteilige Achtertüre in Richtung Natur erweitern. Die auf gesamter Breite zu öffnende Türe macht den Raum auf zum großen überdachten Cockpit – und zur dort anschließenden Badeplattform.
Vom Cockpit aus gelangen alle sicher und gut geschützt auf die breiten Gangborde. Von dort geht es über zwei Stufen auf das Vorschiff mit Bugspriet und der erhöht montierten Ankerwinsch. Die umlaufende hohe Schanz hat eine aufgesetzte Reling und bietet Sicherheit auf den großzügig bemessenen Außendecks.
Unter Deck befinden sich die Eignerkabine im Bug und die Gästekabine an Backbord. Sie sind jeweils mit Doppelkojen und eigenem WC-Abteil ausgestattet. Das separate Duschbad liegt an Steuerbord. Im gesamten Vorschiff ist es erfreulich hell – selbst an einem bedeckten Tag wie unserem Testtag. Denn das natürliche Licht dringt über große Decksluken und die seitlichen Scheiben ungehindert ins Boot.


Ein moderner kleiner Diesel reicht aus
So großzügig wie das Raumangebot ist auch das Angebot an Motorisierungen, wahlweise mit Einzel- oder Doppelanlagen. Das Leistungsspektrum reicht von 1 x 80 PS bis 2 x 140 PS. Das reicht, um das große Schiff in Verdrängerfahrt sicher über Küsten- und Binnengewässer zu bewegen.
Angeboten wird der bewährte Volvo Penta D3 mit 110 oder 220 PS Leistung. Von Yanmar ist der 110 PS starke Common-Rail-Diesel 4JH110 im Angebot, von Nanni der N4 mit 80, 115 oder 140 PS – alle wahlweise als Einzel- oder Doppelanlage. Als Antrieb dient ganz klassisch eine starre Welle.
Beim Testschiff, das wir gemeinsam mit Maciej Kot, dem Sohn des Wertgründers fahren, verliert sich der 115 PS leistende N4-Diesel von Nanni förmlich im Kellergeschoss.