Das erste Boot vergisst man nie! Und daher muss es gut sein! float stellt jede Woche ein Einsteiger-Segelboot vor, das drei Dinge vereint: Es hält etwas aus, bietet Stabilität, hat einen Kiel und eventuell sogar eine kleine Kajüte. Einige sind zudem trailerbar – das macht unabhängig vom Liegeplatz-Mangel.
Wen sprechen wir an? Keine absoluten Anfänger! Sondern alle, die das Segeln bereits in Grundzügen beherrschen. Und somit Erfahrungen besitzen – sei es durch den Erwerb eines Segelscheines in der Segelschule oder beim Mitsegeln mit Freunden.
Was kostet das? Leider immer mehr. Auf Neubauten wartet man aktuell häufig bis zu einem Jahr. Weil das vielen zu lange dauert, steigen auch die Gebrauchtboot-Preise permanent. Die Kosten für den Einstieg mit dem eigenen Boot lassen sich im Übrigen drücken, wenn man viel selbst macht. Das heißt: Wer handwerkliche Fähigkeiten hat, kann viel Geld sparen.
Wichtig: Die hier getroffene Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Zu groß ist das Angebot an Neu- und Gebrauchtbooten. Wir wollen lediglich zeigen, wohin die Reise auf See und Meer gehen kann.
Eine gute Größe für Einsteiger
Polen, das Land der tausend Seen. Kein Wunder, dass gerade bei unserem östlichen Nachbarn der Markt kleinerer Yachten viel zu bieten hat. Leicht zu handhaben und unter Deck so umfangreich ausgestattet, um auch einmal mit einer kleinen Familie für einige Tage auf Törn gehen zu können.
Die Sobusiak Bootswerft aus Łódź hat drei Kreuzermodelle von 7,30 bis 8,00 Meter Länge im Angebot. Eine gute Größe für Segeleinsteiger bietet nach Aussagen des Werftbesitzers Mariusz Sobusiak die Focus 750 in der Cruiser-Version, die ideale Voraussetzungen für dieses Klientel.

Die Focus 750 ist nach seiner Auskunft vor allem in Segelschulen in Deutschland und der Schweiz im Einsatz. Das Boot wird in drei Optionen hergestellt: mit Schwert (für die CE-Kategorie C) sowie Hubkiel mit Wulst und Festkiel, was der CE-Kategorie B für den Einsatz in küstenfernen Gewässern entspricht.
Maststellen mit Körperkraft
Vier Personen können unter Deck schlafen. Mit dem optionalen Familienpaket bietet sie alles, was man für ein Wochenende oder einen längeren Törn benötigt. Zum Mastlegen und -aufstellen benötigt man keinen Kran, nur die eigene Körperkraft und den Einsatz des angebotenen Mastlift-Systems. Innerhalb von nur 45 Minuten, so Sobusiak, ist die Focus vom Trailer runter und liegt segelbereit im Wasser.
Der kleine Kreuzer ist aufgrund des Gewichts und seiner Abmessungen leicht zu trailern und kann auch mit einem normalen PKW gezogen werden. Dank Hubkiel und einziehbarem Ruder können auch Gebiete angesteuert werden, die sonst nur viel kleineren Booten vorbehalten sind.
Sandwich-Rumpf spart Gewicht
Sowohl Rumpf als auch Deck sind in Sandwich-Bauweise aus multidirektionalem Fiberglas – also biaxial und triaxial – mit Schaumstoffkern hergestellt. Das sorgt für einen festen und verwindungsarmen Korpus und spart an Gewicht.
Das große, offene Cockpit ist achtern dem Skipper vorbehalten. Vorn ist ausreichend Platz für die übrige Crew. Unter Deck sorgt helles Holz und der dunkle Fußboden für einen schönen optischen Kontrast.
Technische Daten Focus 750
Länge: 7,50 m
Breite: 2,50 m
Tiefgang: 0,28 m / 1,05 m
Gewicht: 1.500 kg
davon Ballast: Schwert 300 kg, Innenballast 200 kg
Besegelung: Groß 20 qm, Vorsegel 11,5 qm, Gennaker 40 qm
CE-Kategorie: C (küstennahe Gewässer)
Im Salon können die Sitzbänke zu zwei Betten umfunktioniert werden. Eine Koje im V-Format für zwei Personen befindet sich im Vorschiff. Zum Familienpaket gehört eine kleine Kombüse, ein Tisch (einsetzbar innen und außen) und eine Toilette. In Polen, so erfuhr ich von einem Bootshändler, hat jeder noch so kleine Kreuzer seinen separaten Toilettenraum. Gut so! Man weiß hier eben um die alltäglichen Bedürfnisse von Seglern – und von Seglerinnen.
In Deutschland wird die Focus 750, die auch als Performance-Version zu haben ist, von FSA Segelsport angeboten. Das nächste „freie“, also kaufbare Boot wird am Steinhuder Meer im April 2023 eintreffen. Wer die Focus 750 probesegeln möchte, kann sie bei der Segelschule BSM in Langenargen am Bodensee auch chartern.