Das erste Boot vergisst man nie! Und daher muss es gut sein! float stellt hier in lockerer Folge Einsteiger-Segelboote vor, die drei Dinge gemeinsam haben: Sie halten was aus, bieten Stabilität, haben einen Kiel und eventuell sogar eine kleine Kajüte. Viele sind zudem trailerbar – das macht unabhängig vom Liegeplatz-Mangel.
Wen sprechen wir an? Keine blutigen Anfänger. Sondern alle, die Segeln bereits in Grundzügen beherrschen. Und somit Erfahrungen besitzen, sei es beim Erwerb eines Segelscheines in der Segelschule oder beim Mitsegeln mit Freunden.
Was kostet das? Leider immer mehr. Auf Neubauten wartet man aktuell bis zu einem Jahr. Weil viele das nicht abwarten wollen, steigen auch die Gebrauchtboot-Preise permanent. Sie lassen sich im Übrigen drücken, wenn man viel selbst macht. Heißt: Handwerkliche Fähigkeiten können viel Geld sparen.
Wichtig: Die hier getroffene Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Zu groß ist das Angebot an Neu- und Gebrauchtbooten. Wir wollen lediglich zeigen, wohin die (See-)Reise gehen kann.
Populär seit Jahrzehnten
Das heute vorgestellte offene Segelboot aus den Niederlanden ist – wie schon die Valk – ein Entwurf des bekannten Yachtkonstrukteurs E. G. van de Stadt. Mit seinem Entwurf für die Randmeer gewann er 1958 – also vor mehr als 60 Jahren – einen Wettbewerb der Königlich-Niederländischen Wassersport-Vereinigung KNWV.

Woher kommt der Name? In den Niederlanden bezeichnet man als „Randmeer“ einen Meeresarm zwischen Polder, also zurückgewonnenem Land, und ursprünglichem Festland. Dutzende solcher Randmeere in Holland sind hervorragende Segelgebiete.
Die Randmeer als Segelboot besticht – und das seit 64 Jahren – durch Platz an Bord und dem damit verbundenen Komfort. Kurz bevor andere ins Rentenalter kommen, erfreut das Boot durch seine schöne Form und die sicheren Segeleigenschaften. Gebaut wird sie unter anderem von der Heeg-Werft.
Drei Versionen sind auf dem Markt
1992 bekam die Randmeer Classic mit den Modellen Randmeer Touring und Advance zwei Schwesterschiffe. 2008 erfolgte noch einmal eine Überarbeitung, die zu einem zeitgemäßeren Aussehen, aber auch zu mehr Komfort führte. Die Touring-Version besitzt einen festen Kiel mit 0,75 Metern Tiefgang und hat ein durchgestecktes Balanceruder. Damit ist sie das Familienboot schlechthin.

Tourensegler bevorzugen eher die Randmeer Advance. Sie ist ausgestattet mit einem Kielschwert von 55 Zentimetern bis 1,15 Metern Tiefgang und einem angehängtem Ruder. 1964 hat die holländische KNWV sie als nationale Klasse anerkannt.
Eine Randmeerjolle hat gute Segeleigenschaften, ist dabei aber eher für ruhige Gewässer geeignet. Sie stellt einen guten Kompromiss zwischen gemütlicher Familienjolle und sportlichem Segelboot dar. Dank zweifachem Reff und kleiner Fock ist sie auch bei stärkerem Wind beherrschbar. Wer sich am Vorschot gern sportlich betätigt, kann auch ein passendes Trapez nutzen.

Technische Daten Randmeerjolle
Länge: 6,50 m
Breite: 2,10 m
Gewicht: 500 kg
Tiefgang: 0,75 m (Touring, Advance 0,55 bis 1,15 m)
Segelfläche: Groß 11,9 qm, Fock 5,3 qm, Genua 7,8 qm
Preis: ab 25.750 Euro
Bis zu sechs Personen haben in dem großen Cockpit Platz. Für Segler auf längerer Tour bietet die Werft zudem einen idealen festen Spritzschutz hinter dem Mast an. Vielseitig einsetzbar ist auch eine „Innenreling“ seitlich der Bordwände.
Sie dient zur Befestigung von Fenderleinen und Gepäck, als Stütze für die Cockpitbänke und kann sogar für einen Kocher verwendet werden.