Das erste Boot vergisst man nie! Und daher muss es gut sein! float stellt jede Woche ein Einsteiger-Segelboot vor, das drei Dinge vereint: Es hält etwas aus, bietet Stabilität, hat einen Kiel und eventuell sogar eine kleine Kajüte. Einige sind zudem trailerbar – das macht unabhängig vom Liegeplatz-Mangel.
Wen sprechen wir an? Keine absoluten Anfänger! Sondern alle, die das Segeln bereits in Grundzügen beherrschen. Und somit Erfahrungen besitzen – sei es durch den Erwerb eines Segelscheines in der Segelschule oder beim Mitsegeln mit Freunden.
Was kostet das? Leider immer mehr. Auf Neubauten wartet man aktuell häufig bis zu einem Jahr. Weil das vielen zu lange dauert, steigen auch die Gebrauchtboot-Preise permanent. Die Kosten für den Einstieg mit dem eigenen Boot lassen sich im Übrigen drücken, wenn man viel selbst macht. Das heißt: Wer handwerkliche Fähigkeiten hat, kann viel Geld sparen.
Wichtig: Die hier getroffene Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Zu groß ist das Angebot an Neu- und Gebrauchtbooten. Wir wollen lediglich zeigen, wohin die Reise auf See und Meer gehen kann.
Langkieler von der Insel
Was die Holländer können, können auch die Briten: Rustler Yachts aus dem Südwesten Englands baut einen bestechend schönen Daysailer mit klassischen Linien, die Rustler 24. Was bietet dieser kleine Langkieler einem Segeleinsteiger? Zunächst sicher erst einmal viele Bewunderer im Hafen, wenn man mit diesem offenen Langkieler mit seinen ausgewogenen schönen Linien aufkreuzt. „Das Segelgefühl, mit einer wirklichen Yacht unterwegs zu sein“, nennt das der für Deutschland zuständige Importeur Thomas Kohler.

Immer wieder diskutieren Segler die Vor- und Nachteile verschiedener Bauformen. Fakt ist, dass das Seeverhalten von Langkielern im Vergleich zu modernen Konstruktionen mit ihrem geteilten Lateralplan mit schlankem Kiel und Spatenruder deutlich angenehmer für die Besatzungen ist. Das macht sich vor allem bei stärkerem Wellengang auf Kursen hoch am Wind bemerkbar, wenn der Rumpf weicher und nicht zu ruppig in die Welle einsetzt.
Daysailer für Binnen und Küste
Übersetzt heißt das: Die Rustler 24 ist ein idealer Daysailer für Süßwasserreviere, aber auch für rauere Küstengewässer. Das Boot besitzt ein hohes Maß an Sicherheit und Komfort.
Rustlers Heimat ist die Grafschaft Cornwall direkt an der südwestlichen Spitze Englands. Ein Schiff, das hier gebaut wird, muss besonders seetüchtig sein. Dazu passt, dass die Ausbauqualität von Rustler auf dem obersten Niveau angesiedelt ist. Die Werft hat eine ganze Familie von Segelyachten bis 57 Fuß im Programm. Die 24 ist die kleinste in der Angebotspalette.

Das Modell ist das einzige, das offen und ohne Kajüte gebaut wird. Unter dem Cockpit-Zelt, der „Kuchenbude“, das über den Steuerstand und die Plicht gespannt ist, können zwei Personen durchaus ein Wochenende auf dem Wasser verbringen oder einen Küstentörn unternehmen.
Viel Platz und viel Sicherheit
Auf kürzeren Törns bietet das Cockpit genug Platz für fünf Personen. Durch den 940 Kilogramm schweren Ballastkiel hält die Segelyacht auch stärkeren Wind aus. Und die Rustler 24 lässt sich nach Aussagen des deutschen Anbieters auch allein sehr gut beherrschen.

Technische Daten Rustler 24
Länge über alles: 7,44 m
Breite: 1,91 m
Tiefgang: 1,07 m
Gewicht: 1.640 kg
Ballast: 940 kg
Segelfläche: 16 qm (Groß), 10 qm (Vorsegel), 38 qm (Spinnaker)
CE-Kategorie: C (küstennahe Gewässer)
Preis: rund 100.000 Euro (gebraucht von 2011 ab 45.000 Euro)
Selbst bei schwächerer Brisen ist sie noch flott unterwegs. Das Handling ist dabei minimalistisch und sehr einfach: „Nicht das Boot beherrscht den Skipper, sondern der Skipper beherrscht das Boot“, fasst es der Importeur gegenüber float zusammen.
Dabei sitzt die Crew oder der Solosegler tief und geschützt im Cockpit. Das Segeln mit der Rustler 24, so Kohler, vermittele das Gefühl, „mit einer viel größeren Yacht unterwegs zu sein“.