Das erste Boot vergisst man nie! Und daher muss es gut sein! float stellt jede Woche ein Einsteiger-Segelboot vor, das drei Dinge vereint: Es hält etwas aus, bietet Stabilität, hat einen Kiel und eventuell sogar eine kleine Kajüte. Einige sind zudem trailerbar – das macht unabhängig vom Liegeplatz-Mangel.
Wen sprechen wir an? Keine absoluten Anfänger! Sondern alle, die das Segeln bereits in Grundzügen beherrschen. Und somit Erfahrungen besitzen – sei es durch den Erwerb eines Segelscheines in der Segelschule oder beim Mitsegeln mit Freunden.
Was kostet das? Leider immer mehr. Auf Neubauten wartet man aktuell häufig bis zu einem Jahr. Weil das vielen zu lange dauert, steigen auch die Gebrauchtboot-Preise permanent. Die Kosten für den Einstieg mit dem eigenen Boot lassen sich im Übrigen drücken, wenn man viel selbst macht. Das heißt: Wer handwerkliche Fähigkeiten hat, kann viel Geld sparen.
Wichtig: Die hier getroffene Auswahl erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Zu groß ist das Angebot an Neu- und Gebrauchtbooten. Wir wollen lediglich zeigen, wohin die Reise auf See und Meer gehen kann.
Segeln mit der Nagelbank
Die Tofinou 7 macht in jedem Hafen eine Riesenwelle. Der im Stil der 1930er-Jahre gehaltene Retroklassiker wird von Chantier Naval Latitude in La Rochelle gebaut. Optisch hat die Tofinou 7 ganz offensichtlich ausschließlich Schokoladenseiten. Es git nur einen Wermutstropfen – dazu weiter unten mehr.
Charakteristisch sind das niedrige Freibord, reichlich Teak und lackiertes Mahagoni. Damit ist das Boot mit dem geschwungenen „T“ als Segelzeichen natürlich alles andere als ein Schnäppchen.
Perfektion bei der Materialauswahl und harmonische Linien zeichnen die offene, mit sieben Metern Länge kleinste Yacht der Tofinou-Range aus. Gilt das auch für die Ausrüstung und die Segeleigenschaften?
Sicher und einhandtauglich
An Deck hat man alles im Griff: Fockroller, Pinnenarretierung, Fallen und Schoten sind im Cockpit schnell und sicher erreichbar. So sind alle Manöver einfach und leicht durchführbar – auch für eine Person allein. Platz an Bord haben indes bis zu vier Personen. Für Kinder an Bord ist das Cockpit ein guter Ort: Es ist tief und sicher.
Geradezu rustikal mutet die Nagelbank hinter dem Mast mit den eingesteckten Belegnägeln zum Festmachen beispielsweise der Fallen an. So können die in Buchten aufgeschossenen Enden belegt werden und lassen sich jederzeit und gut geordnet bedienen.
Auch für Tagesausflüge mit der Familie in nahe Buchten, zu weiter entfernteren Ankerplätzen oder ins Watt ist das von Phillippe Joubert entworfene Boot gut geeignet. Die Tofinou 7 kann nämlich mit oder auch ohne Wattstützen trockenfallen.
Technische Daten Tofinou 7
Länge: 7,00 m
Breite: 2,25 m
Tiefgang: 0,50 / 1,10 m
Gewicht: 1.300 kg
Ballast: 380 kg
Segelfläche: Groß 18,3 qm, Vorsegel 6,10 qm
Motorisierung: Yanmar-Innenborder mit 9 PS
CE-Kategorie: C (küstennahe Gewässer)
Preis: ab 66.550 Euro
Eine große Backskiste schluckt verschiedene Ausrüstungsgegenstände. Ein 9-PS-Innenborder erlaubt eine schnellere Rückkehr bei Flaute oder aufkommendem Schietwetter.
Wer eine Tofinou 7 kaufen will, wird sich auf dem Markt der Gebrauchten umschauen müssen, wo dieses Bootsmodell ein rarer Vertreter ist. Ben Vaes, der Händler für Tofinou, Latitude und Solaris in Deutschland, verriet float, dass die Kleine bie Chantier Naval Latitude nicht mehr neu gebaut wird. Der Einstieg ins Tofinou-Segeln führt jetzt über das Modell 9.7, das Luxury Marine in Berlin anbietet.