Dieser Anblick lässt echte Yachties schwach werden: 34 Meter klassisch anmutende Yacht hängen am Kran, bereit für die erste Wasserung. Die Spirit 111 ist die größte Slup-getakelte Holzyacht, die seit der „Shamrock“ 1930 in England gebaut wurde. Dabei handelt es sich um das neue Flaggschiff der renommierten Werft Spirit Yachts.
Spirit Yachts hat sich auf den Bau klassischer Holzsegelyachten im modernen Stil spezialisiert. Weltweite Bekanntheit erlangte die Werft durch den Auftritt ihrer Spirit 54 als Bond-Yacht in „Casino Royal“.
Technik bis unter den Mast
Doch der Schein einer traditionellen Yacht trügt. Hinter der Holzbeplankung verbirgt sich eine High-Tech-Segelyacht, die vielleicht modernste dazu. Gleich vier Batterien des Typs BMW i3 wurden achtern des Kiels unter dem Salonboden untergebracht. Die versorgen den 100 kW leistenden Deep-Blue-Elektromotor von Torqeedo mit Energie. Damit kann die Segelyacht emissionsfrei über die Ozeane kreuzen und die Batterien unter Segeln wieder aufladen. Zwei Generatoren dienen als Backup und können bei Bedarf zugeschaltet werden.
Verschiedene Hydrauliksysteme betreiben Furler und Winschen. So kann die 34 Meter lange Segelyacht auch von einer kleinen Crew gefahren werden. Gegenüber float verriet Helen Porter, bei Spirit verantwortlich für PR und Marketing, wieso dieser Punkt so bedeutend ist. Die 111-Fuß-Yacht wird nämlich vom Eigner persönlich gesegelt – ohne bezahlte Crew. Das ist selten bei dieser Schiffsgröße. Und es steht für den sportlichen Geist des Seglers, der bereits Eigner einer 50 Fuß langen Spirit ist.
Nachhaltig und ressourcenschonend
Der zukünftige Eigner der neuen Spirit 111 hatte das Ziel, die nachhaltigste Segelyacht der Welt zu bauen. Viel Holz, ein elektrisches Antriebssystem und hocheffiziente Systeme sind dazu an Bord. Auf der neuen Spirit ist alles auf Nachhaltigkeit getrimmt.
Sogar die Segel von OneSail bestehen aus recyclebaren Materialien (4T Forte) von Flexon Composites. Auf Anfrage erklärt Flexon-CEO Piercarlo Molta, dass bei der Herstellung keine Klebstoffe oder Harze benutzt werden. Das gesamte Segel kann nach seinem Lebenszyklus zu Pellets geschreddert und als Kunststoff weiterverarbeitet werden.