Das Beste aus zwei Welten
Erst recht bei einem Motor-Katamaran, der das Beste aus zwei Welten verkörpern will – und das auch einlöst. Er verbindet die Effizienz und das Platzangebot der doppelten Rümpfe mit der Unabhängigkeit von Wind und Welle, die nur ein Motorboot bieten kann. Die Zweirümpfer sind dabei so praktisch, dass sie in manchen Kreisen als reizlos gelten. Und das ungeachtet der Tatsache, dass der hohe Nutzwert für sich genommen schon einen Wert darstellt, insbesondere bei knapper Freizeit.

Interssant ist, dass die Werft diese Boote bereits in der Typenbezeichnung „Motoryacht“ nennt – hier ist die Bauart einfach normal, keiner besonderen Erwähnung wert. Auch beim neuen Modell, der MY 4.S, würde auf den ersten Blick niemand vermuten, dass es sich um ein Multihull-Schiff handelt. Denn wer auf das Heck schaut, erkennt anfangs keine zwei Rümpfe. Das ist typisch für alle Entwürfe dieser Werft: Ihre Silhouetten sehen der von Monohulls zum Verwechseln ähnlich.
Sporttop für niedrige Brücken
Anders als ihre größeren Geschwister hat die neue Fountaine Pajot MY 4.S ein Sportop (das ist mit dem „S“ gemeint). Sie besitzt also kein Oberdeck mit offenem Steuerstand. Das Boot ist damit flacher und damit interessant für viele Binnenreviere, in denen Brückendurchfahrten Schiffen mit hohen Aufbauten den Weg versperren. Auch der geringe Tiefgang von 80 Zentimetern erlaubt es, Zonen anzusteuern, die anderen unerreichbar sind.

Dennoch soll die Fountaine Pajot mehr Platz bieten als ein zwei Meter längeres Einrumpfboot. „Fast ein Drittel mehr Komfort“, umschreibt es die Werft. Ob das sein Äquivalent in Quadratmetern findet, wird man später nachmessen müssen. Einen besonderen Schwerpunkt haben die Schöpfer auf Helligkeit gelegt: Die Kabine ist „gebadet in Licht“, auch die beiden Unterdecksbereiche im Backbord- und Steuerbordrumpf erhalten durch große Fensterflächen ihren Platz an der Sonne.
Zwei Konfigurationen
Das jüngste Kind im Werft-Portfolio ist in zwei Konfigurationen zu haben: Die Version Maestro reserviert den Backbord-Rumpf für eine Eignersuite, wobei die Kabine im Heck so groß ist wie jede andere. Doch davor gibt es durch ein separates Zimmer, in das der Niedergang führt, zusätzlichen Platz – inklusive einer kleinen Couch. Allein die Fensterfläche im Bereich der Koje ist mehr als einen halben Quadratmeter groß.
Das Bad im Bugbereich ist zwar winzig, profitiert aber von einem fast ebenso großen Umkleidebereich mit zwei festen Sitzgelegenheiten davor. Insgesamt ergibt das immerhin neun Quadratmeter Privatsphäre. Die Version Quatuor spart sich diese – und teilt beide Rümpfe brüderlich in vier Kabinen auf. Sie teilen sich jeweils ein (noch) kleineres Bad auf Höhe des Niedergangs.

Salon mit Sonnendach
So sparsam der Platz unter Deck, so großzügig ist er darüber: Der Salon des Motorkatamaran bietet breite Durchgänge. Es gibt mehrere Rückzugsorte. Zusätzlich zur Sitzgruppe mit großem Tisch gegenüber der Pantry haben die Designer auch eine Sitzecke direkt neben dem Steuerstand eingerichtet. Im sacht ansteigenden Dach öffnet sich ein Oberlicht, dass zur Belüftung mittels eines Elektromotors aufgeschoben werden kann.
Als Einrichtung sind unter anderem ein großer Kühlschrank mit 130 Liter Fassungsvermögen, Mikrowelle und Gasherd (alles von der Optionsliste) sowie Staufächer von insgesamt 518 Liter vorgesehen. Zum Vergleich: Der Kofferraum eines VW Golf bietet etwa halb so viel Ladevolumen. Insgesamt umfasst der Wohnbereich der MY 4.S nach Angaben der Werft eine Fläche von 18 Quadratmetern.

Hinter dem Salon liegt das Freideck. Seine Dimensionen sind gut für eine Tanzfläche, am Heck genügt eine Liegezone zwei Sonnenbadenden zugleich. Sie verblasst allerdings angesichts des Solariums auf dem Vorschiff: Auf 4,75 Quadratmetern können hier weiter zwei bis drei Badegäste braten. Damit nicht genug: Auch die Badeplattform am Heck hat ein beachtliches Format. Ihre Abmessungen führen auch dazu, dass die MY 4.S von hinten auf den ersten Blick als Motorkatamaran nicht erkennbar ist.