Motor-Katamarane sind noch komfortabler als deren Pendants unter Segeln: Hier gibt es naturgemäß keine Leinen oder Winschen auf Deck, in kein Mast „stört“ in der Mitte des Decks, und man braucht keinen Wind, um sich zu bewegen.
Aber: Doppelrumpfboote mit Motor waren für mich persönlich nie meine Favoriten. Ich fand sie einfach langweilig – bis ich letzte Woche im sonnigen Palma de Mallorca die MY 44, den neuen Motorkatamaran von Fountaine Pajot, gefahren bin.
Das erste Mal habe ich dieses Boot auf der boot Düsseldorf 2017 gesehen und war erstaunt, denn es sieht nicht wie ein typischer Katamaran aus. Die MY 44 hat zwar zwei Rümpfe, doch von der Seite betrachtet erinnert die Silhouette des Boots mehr an eine klassische Einrumpf-Motoryacht als alle anderen Motorkatamarane, die ich bisher kennengelernt hatte.
Stabilität versus Fahrspaß
An jenem Dienstag in Palma de Mallorca habe ich erlebt, dass die MY 44 auch beim Fahren mehr Spaß macht als die von mir bis jetzt getesteten Motorkatamarane. Der Multihull wird durch zwei Volvo-Penta-Motoren des Typs IPS 600 mit einer Leistung von insgesamt 870 PS angetrieben.
Die Höchstgeschwindigkeit, die wir in der Bucht von Palma de Mallorca erreichen, beträgt 25 Knoten. Für eine Geschwindigkeit von 21 Knoten, was das Tempomaximum ohne Trimmen ist, brauchen wir von Null nur 17 Sekunden. Das ist nicht schlecht für einen 44-Fuß-Kat.

Natürlich bietet ein Monohull-Schiff bei Kurvenfahrt oder eng gefahrenen Kreisen viel mehr Fahrvergnügen als ein Katamaran, aber statt Spaß haben wir hier Stabilität. Während der Kreisfahrt bei Vollgas, die wir absolvieren, bewegt sich kein Glas auf dem Tisch. Der Kreisdurchmesser ist eher groß, aber wenn wir die Kurve einmal wirklich eng ziehen müssen, lässt sich das per Joystick erledigen. Ganz einfach.
Platz für acht Erwachsene
Der größte Vorteil von Katamaranen ist der Lebensraum an Bord. Die von mir gefahrene Fountaine Pajot besitzt eine riesige Flybridge und weiteren nutzbaren Raum im Achtercockpit, dem Salon, auf dem Vorschiffsdeck, dazu gibt es vier Doppelkabinen! Drei der vier Doppelkabinen besitzen ein eigenes separates Bad mit Toilette und Duschkabine.
Wie viele Einrumpfboote dieser Größe bieten wohl bequem Platz für acht Erwachsene? Dazu gibt es natürlich noch die Möglichkeit, zusätzliche Betten im Salon aufzuschlagen. Während unserer Ausfahrt sind zehn Personen an Bord, von denen ich nur drei sehe, als ich anschließend im Yachthafen von Bord gehe. Das spricht für das Platzangebot. Bei „nur“ 44 Fuß Länge machen sechs Meter Breite und zwei komplette Unterdecksektionen vieles anders in Bezug auf den Platz an Bord. Für Motoryachteigner ist das eine neue Erfahrung.

Der nächste Morgen ist nicht so angenehm wie der Dienstag an Bord der Fountaine Payot MY 44. Ich muss Palma verlassen und zurück in den Regen, ins mit 5 Grad Celsius frühlingskalte Mitteleuropa. Gut, dass ich am Mittwoch schon wieder nach Palma für den nächsten Test zurückkehre. Mallorca, wir sehen uns.
Technische Daten | ||
Länge über alles: | 13,40 m | |
Breite: | 6,61 m | |
Tiefgang: | 1,30 m | |
Gewicht: | 14,9 t | |
Motorisierung: | 2 x Volvo Penta IPS 350 mit je 260 PS (2 x 191 kW), maximal 2 x 600 PS |
5 Kommentare
Ich finde den „Test“ ehrlich gesagt auch vollkommen nichtssagend. Wie Philipp schon moniert, fehlt alles, was irgendwie interessant wäre. Heutztage geht es immer schnell, schnell, schnell und das zu Lasten der Qualität. Dann einfach nur einen, dafür aber profunden Artikel schreiben.
Und nebenbei: dafür wird dann hin und her gejettet. Ist ja schließlich auch eine Belastung für die Umwelt und dann gleich wieder „am Mittwoch“ nochmal nach Malle.
Vielleicht einfach mal drüber nachdenken, ob das sein muss…
Ahoi
Christian
Ahoi Christian, der Bericht über die MY 44 ist natürlich kein vollständiger Testbericht, sondern eine Bootsvorstellung mit den ersten Eindrücken von Bord – darum das Wort „Premiere“ in der Oberzeile. Natürlich haben wir das Boot in der Bucht von Palma de Mallorca ausführlich getestet. Ein ausführlicher Bericht ist in Vorbereitung.
P.S.: Würden die Werften ihre Testtermine miteinander koordinieren, müssten wir weniger fliegen und könnten die Zeit zum Schreiben nutzen.
Hallo Philipp, vielen Dank für dein Interesse an unserem Artikel zur MY 44. Es ist nur kurzer Bericht, geschrieben im Flugzeug auf dem Weg zum nächsten Test-Event. Den kompletten Test findest Du in naher Zukunft hier bei float.
Liebe Float-Redaktion, ich mag Eure Seite!
Dieser Artikel jedoch ist etwas enttäuschend, denn er lässt so ziemlich alle interessanten Fragen unbeantwortet.
Von null auf 21 knoten in 17 Sekunden? Das macht bestimmt Spass, aber um Beschleunigung geht es bei solch einem Boot doch gar nicht. Viel interessanter wäre doch der Verbrauch, die Reichweite, und ob sich so ein Kat effizienter bewegen lässt als ein Monohull.
Wer ist die Zielgruppe für dieses Boot? Was kostet es? Rechtfertigt die Verarbeitung diesen Preis?
Das möchte ich wissen, und nicht, was in Areks Terminkalender steht.
Hallo Philipp,
danke für Deine ehrliche Kritik. Wir nehmen das mal in unsere Verbesserungs-Liste auf.