Die Marina von Calanova auf Mallorca ist an diesem 27. April Schauplatz einer lang angekündigten Premiere. Unter Palmen am Pier stellte die finnische Bootswerft Axopar abends das größte Modell ihrer gleichnamigen Serie vor. Unter dem Beifall von rund 120 geladenen Gästen wurde die 15 Meter lange Axopar 45 XC Cross Cabin enthüllt. float ist das Schiff noch vor der Präsentation auf einem ausführlichen Probetörn gefahren.
Die Axopar 45 XC Cross Cabin überragt die kürzlich mit dem Best of Boats Award ausgezeichnete Axopar 22 um eine komplette Bootslänge. Außerdem ist das Kajütboot überhaupt die erste geschlossene Freizeit-Motoryacht von 45 Fuß Länge mit Außenbordern als Antrieb. Was hat man sich bei der jungen Werft, die 2021 rund 1.000 Boote baute, bei der Konzeption der Axopar 45 gedacht?
Nach Aussage von Axopar-Mitgründer Jan-Erik Viitala ist die Länge genau richtig dimensioniert. Er spricht vom „Rightsizing“. Das zeigt sich beim enorm üppigen Platzangebot vor allem unter Deck – und bei mehreren wirklich neuen Design-Ideen.

Um gleich drei zu nennen: die komplett verglaste Deckensektion im Vorschiff, dazu doppelte Schiebetüren seitlich, die das gesamte Mittelschiff zugänglich machen, dazu seitliche Bordwände, die sich in Sofas verwandeln.
Ein Boot ohne Trimmschalter
Trimmschalter sucht man dagegen vergeblich. Sie sind ins Steuerrad integriert. Von diesem „intelligenten Steuermodul“, das das Bugstrahlruder, die Trimmklappen und die Audioanlage regelt, bis zum doppelten Touchscreen-Navigationsdisplay von Simrad mit speziell angepasster Axopar-Benutzeroberfläche erfreut uns das Boot durch Reduktion aufs Wesentliche. Das geht bis zur Manövrierfähigkeit und Handhabung. Das Armaturenbrett bleibt übersichtlich.
Zur Herstellung von Rumpf, Deck und Stringer-Systemen verwendet Axopar das Infusionslaminierungsverfahren, was zu einem leichteren und kraftstoffeffizienteren Boot führt. Gerade erst hat Axopar eine neue Produktionsstätte im Osten Polens speziell für die Axopar 45 eingerichtet, wo jedes Jahr 100 Boote gebaut werden sollen.

Zur Standardausstattung der Axopar 45 XC Cross Cabin gehören die nach oben aufschwingende Flügeltüren. Wie beim Silberpfeil stellen sie die nahtlose Verbindung mit dem Außenbereich her. Im Innern lässt sich eine Wetbar auf Schienen nach Bedarf verschieben.
An Deck ist der Salon nicht komplett aus GFK. Die Crew kann die beiden elektrischen Schiebedächer aus Segeltuch und die Doppelschiebetüren öffnen, um die Meeresbrise und die Sonne hereinzulassen. Alternativ können sie die Türen und Dächer schließen, um sich im Schatten zu entspannen und so vor den Elementen geschützt zu sein.


Die mittschiffs gelegenen Balkone ermöglichen ein bequemes Ein- und Aussteigen, schaffen mehr Platz und lassen sich in einen großen Sitzbereich verwandeln, der mit der Kabine verbunden ist. Mit der Kombination aus Kabine und Balkonen bietet die Axopar 45 XC ein komplett neues Raumkonzept.
Panoramafenster mit Postkartenblick
Wer sich für eine Achterkabine entscheidet, wacht dank eines Panoramafensters mit Postkartenblick auf. Schließlich reduziert der optionale Gyro-Stabilisator die Rollbewegungen des Bootes, was den Komfort an Bord erheblich verbessert, und die optionale emissionsfreie Powerbank ermöglicht eine breitere Nutzung der Elektronik.

Bei der Präsentation unter Palmen verriet Jan-Erik Viitala, dass es in dieser Größe künftig noch mehr Bootsmodelle geben werde. Händler in Deutschland sind Nautic Yachting an der Ostsee und Boote Polch an der Mosel, in der Schweiz und auf Mallorca.
Vier weitere Spielarten der Axopar 45 sind bereits angekündigt. Sie sollen nach und nach kommen: Über den Sommer wird es Erprobungsfahrten mit der Baunummer 1 geben, um alle im Rendering geplanten Features praxistauglich zu machen. Der Erlkönig selbst ist jetzt öffentlich, unser ausführlicher Testbericht auf float erscheint in Kürze.