Die Chance musste ergriffen werden: Nachdem float den heiß aussehenden Kleinkreuzer Sarch S7 aus Spanien schon einmal im Herbst letzten Jahres auf der Boot & Fun Berlin unterm Hallendach im Trockenen begutachtet hatte, bot sich jetzt die Gelegenheit, mit dem Multitalent ein paar Schläge auf der Kieler Außenförde zu absolvieren.
Multitalent? Der Beweis dafür musste spätestens jetzt angetreten werden, wenn die Einordnung „Familien-Racer“ stimmen sollte, die mir Philipp Stobbe auf den Weg gibt. Der Vertreter des Importeurs Ditoma ist beim Test auf der Ostsee mit an Bord der Sarch S7 – und mit ihm die steile These von der besonderen Vielseitigkeit des Segelboots, die es also zu verifizieren gilt.

Von der Offshore-Fraktion inspiriert
Schon beim äußeren Anblick polarisiert die nur sieben Meter lange Sarch S7, denn optisch hebt sich das in Spanien gefertigte Boot deutlich vom Gros der Kleinkreuzer ab. Unwillkürlich fühle ich mich an einen Offshore-Racer erinnert. Es scheint, als habe sich der Bootsbauer aus Dénia, einer Hafenstadt an der Costa Blanca, bei den Rennbooten seine Anregungen geholt.
Klare Indizien dafür sind das breite und lotrechte Heck (kaum Kippeln beim Aufsteigen!), die markante Bugform, die Doppelruderanlage, der fast mittig stehende und drehbare Mast und ein fester langer Bugspriet für den Einsatz von Gennaker und Code-Zero-Segel.
Die Racer-Attitüde der Sarch S7 wird durch die beim Bau verwendeten Hochleistungsmaterialien verstärkt: Um den Holzknickspant als Basis, werden in Handarbeit mehrere Lagen Kohlefaser (schwarzer Rumpf) gelegt. Damit ist das komplette Boot ohne innen verlaufende tragende Spanten stabil und nimmt durch die gesamte Rumpfkonstruktion den Druck des Riggs auf. Eine Innenschale gibt es nicht.


Alles, nur keine „Kistenoptik“
Die Bauweise schafft unter Deck Platz. So kann man auch dem Anspruch auf Familientauglichkeit gerecht werden. Der großzügig wirkende offene Innenraum bietet, wenn auch ohne ausreichend Stehhöhe, genug Platz zum Schlafen für drei bis vier Personen. Nächtens gelegen wird achtern quer auf ausreichend großen Liegeflächen.
Im Innenraum lässt es sich komfortabel zu viert sitzen: zwei Personen vorne, die beiden anderen – etwas beengter – gegenüber am Tisch. Die Platte kann als Kartentisch genutzt werden, oder sie bildet durch Absenken die Basis einer Extra-Koje.