Die Kieler Woche ist schon verschoben, nun ist es die von float im März angekündigte Ablieferung des Segelschulschiffes der Marine, der „Gorch Fock“. Bleibt zu hoffen, dass das traurige Kapitel dann doch noch ein gutes, wenn auch sehr teures Ende nimmt. Und das Corona nicht doch noch einen Strich durch die Rechnung macht, hieß es im Artikel. Umsonst gehofft.
Denn nun ist es das Virus, dass für die neuerliche Verzögerung der Fertigstellung sorgt. So sieht es jedenfalls die Bremer Lürssen-Werft, die am Donnerstagabend bekannt gab, dass die Endablieferung bis in den Spätsommer verschoben wird. Ein genauer Termin wurde nicht genannt.
Für die Werft, so zitieren die Kieler Nachrichten heute den Geschäftsführer Tim Wagner, sei es „überaus enttäuschend, dass uns äußere Umstände im Zeitplan zurückwerfen“.
Äußere Umstände – gemeint sind in diesem Falle, dass es nicht Angestellte der Werft sind, sondern Personalausfälle in Unternehmen außerhalb, die am Projekt beteiligt sind. Hinzu kommen aber auch Störungen in verschiedenen Lieferketten.
Keine neuen Kosten
Keine Angst braucht man wohl zu haben, dass die Verzögerung auch für weitere Mehrkosten sorgen wird. Diese waren ja exorbitant aus verschiedenen Gründen von einst zehn Millionen Euro auf zuletzt 135 Millionen Euro gestiegen.
Alle anfallenden Mehrkosten werden nicht zu Lasten des Kunden, also der Marine, gehen. So wird die Werft als „verantwortlicher Auftragnehmer die finanziellen Auswirkungen übernehmen“, wird Wagner zitiert.
Enttäuschte Marine
War die Marine bis gestern noch davon ausgegangen, dass der vereinbarte Zeitplan der Übergabe eingehalten werden kann. Nun wird sie wohl umplanen und die für Juli angesetzte erste Ausbildungsfahrt in skandinavische Gewässer für den Offiziersnachwuchs verschieben müssen.