Im Dezember hatte das Verteidigungsministerium wegen der erheblichen Probleme bei der Sanierung des Segelschulschiffs „Gorch Fock“ einen Zahlungsstopp verhängt. Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums hatte gegenüber float bisher die öffentlich kursierenden Zahlen über die bisher gezahlten Summen spezifiziert: „Bisher sind für die Restaurierung der Gorch Fock 69,5 Mio Euro abgeflossen. Aufgrund der noch unklaren Situation ist ein vorläufiger Zahlungsstopp angewiesen.“
Der nächste Schritt sei nun die Prüfung, erklärte der Sprecher gegenüber float. „Der Rüstungsstrang hat den Auftrag, alle bisherigen technischen Kostenprüfungen im Zusammenhang mit dem Projekt zu durchleuchten. Erst danach können Entscheidungen über die Zukunft der Gorch Fock getroffen werden.“
Schrott oder wichtige Tradition?
Wie frei das Ministerium bei seinem Votum ist, dürfte auch davon abhängen, wie die „Gorch Fock“ in der Öffentlichkeit gesehen wird. Ist es ein wichtiges Stück maritimer Tradition, für die jeder Preis zur Erhaltung recht ist? Oder ist es ein schlecht instand gehaltenes Schulschiff ohne praktischen Wert für die Ausbildung junger Matrosen bei der Marine?
Dass Traditionsschiffe es in Deutschland nicht leicht haben, zeigt die erst letztes Jahr entschärfte Debatte um Segelklassiker. Mit hohen Nachrüst-Vorgaben sollten diese faktisch an die Kette gelegt werden. Hier war es das Verkehrsministerium, das den letztlich erfolgreichen Protest der Schiffsschützer auf sich zog.
Ein Kommentar
Eine klare, gemeinsame, entschlossene, mutige, guizzardische und feste Haltung ist erforderlich!
Anscheinend hat die Verteidigungsministerin jedes Vertrauen verloren. Das Ausbildungsschiff für Offiziere wird gebraucht, ein neues Schiff käme viel billiger. Noch nie wurde so viel Geld verschwendet wie heute.