Die Berliner Bootsmesse war schon immer stark bei Motorbooten. Und das sieht man – auf dem Wasser und diese Woche auch in den Messehallen unterm Funkturm. Denn die Boot & Fun zeigt Größe, und das nicht nur bei flinken Flitzern und Familienbooten, dem bundesweit größten Angelboot-Angebot, Hausbooten und einem Elektrobootsalon. Auch für große Motoryachten und luxuriöse Cruiser ist die Berliner Schau heute eine der führenden Bootsmessen in Deutschland. Hier die Highlights aus unserer Sicht.
Eines der aufregendsten Boote der am Mittwoch mit der Gala der Boote beginnenden Schau ist der Tender Fjord 38 Express. Bei dem luxuriösen Daycruiser findet das Bordleben auf einem durchgängig mit Teak belegtem Deck statt. Schatten spendet das T-Top, ansonsten sorgt der Fahrtwind für Abkühlung. Angetrieben wird die Fjord von starken Verado-Außenbordern: Die V8-Motoren von Mercury Marine bringen das schicke Schiff gegebenenfalls auf 45 Knoten.

Neu in Berlin zu sehen sind auch Motoryachten der italienischen Familienwerft Cranchi. Gezeigt werden die Cranchi E 26 und das zehn Fuß größere Schwesterschiff Cranchi T 36 Crossover. Für Nicht-Italiener: Ausgesprochen wird der Werftname mit „stimmlosen“ H, also Cran„k“i.
Die Grundidee der agilen Cranchi T 36 Crossover ist es, die Kraft eines schnellen Sportcruisers mit dem Komfort eines Trawlers zu verbinden. Der Halbgleiter-Rumpf des Cruisers Z35 stand dabei Pate. Dieses seegängige, robuste und schnelle Boot ist die Grundlage für die T36 Crossover. Innen schlägt ein Trawler-Herz: Der Clou beim T 36 Crossover ist der teils aus Carbon-Verbundwerkstoffen hergestellte Decksaufbau. Mit viel Platz, aber schnittig präsentiert sich hier eine oben liegende Küche. Das wiederum schafft unter Deck Platz für zwei oder drei Kabinen.
Sportcruiser, neu interpretiert
Die neue Interpretation des Sportboot-Konzepts mit Kajüte von Cranchi und Designer Christian Grande wurde erstmals diesen Herbst als Premiere in Cannes vorgestellt. Die Cranchi E 26 verbindet klassisches, italienisches Design mit aktueller nautischer Technologie. Die Bugkajüte des 7,85 m langen Boots bekommt von oben und seitlich viel Licht. Fürs Tempo sorgen Innenborder, wahlweise V8-Benziner oder ein D4-Diesel von Volvo Penta.
Auch der Branchenriese Beneteau unternimmt eine interessante Neuinterpretation des Sportcruiser-Konzepts. Die Beneteau Gran Turismo 40 stammt aus der Feder des Designduos Nuvolari/Lenard. Das Boot ist ebenso schön anzusehen wie zu fahren. Das größere Schwestermodell erreichte das Finale des Best of Boats Awards 2016.

Ein Apartment auf dem Wasser ist die Jeanneau NC 33. „NC“ steht für New Concept. Die wesentliche Idee: Das Leben an Bord spielt sich auf einer einzigen Ebene ab. Neu bei der gerade gestarteten zweiten Generation der Baureihe ist unter anderen das L-förmige Sofa im Achter-Cockpit und eine kleine, sehr praktische Seitentür, die auf der Steuerbordseite vom Salon direkt aufs Gangbord führt. Komfortable Kabinen und ein sehr gut ausbalancierter Rumpf machen die längenmäßig zwischen NC 9 und NC 11 positionierte Yacht zu einem Familienschiff.