Das bedeutet, dass der Schiffskörper nicht mehr durch das Verkleben von Rumpf und Strukturgitter entsteht, sondern ein einziges Teil ist. „Damit wird das Boot robuster und leichter und bekommt ein schönes Gelcoat-Finish auf der Innenseite“, so Vincent Piel.

Die Glasfaserschichten für den Daycruiser werden dafür „trocken“ in die Rumpfform gelegt, die zuvor eine Gelcoat-Beschichtung erhalten hat. „Dann installieren wir innerhalb der Rumpfform eine ’männliche’ Form für den Boden und einen Infusionsbeutel für die Seiten“, erklärt Piel. Das Harz wird dann zwischen die beiden Formen injiziert, um das Glasfasergewebe zu tränken.
Bei der Merry Fisher 795 der Serie 2 kommt das Injektionsverfahren zum Einsatz. Hier werden aus einer männlichen und einer weiblichen Form Rumpf und Rumpfstruktur als ein Stück gefertigt.
Bin dann mal (nicht) baden
Ich wollte, es hätte nicht so geschwappt im Golf von Frejus und es wäre schon Juni gewesen. Denn gerne wäre ich vom Balkon aus Baden gegangen und nach einer Schwimmrunde wieder an Bord gestiegen. Der Rückweg auf die Cap Camarat 12.5 ist vermutlich ganz einfach: An zwei versenkten Aufnahmepunkten aus Edelstahl wird die Badeleiter eingehängt.

Zwei weitere Punkte sind die Basis für die Relingstangen und den Zaun, damit die Kinder nicht stiften gehen. Über diese Teildisziplin beim Bootstesten – Baden gehen und wieder an Bord gelangen – wird selten berichtet. Dabei gehört das bei Familiencrews zum Alltag. Mit Grips und Grip gelöst wurde das Thema beim Elektroboot Marian M 800 aus Österreich. Hier fehlt allerdings der Balkon.
Gut für einen Tag … oder auch für drei
Die Größe der Tanks zeigt, wofür das Boot konzipiert ist: Mit 200 Litern fällt der Wassertank der Jeanneau Cap Camarat 12.5 WA ausreichend groß, aber nicht üppig aus. Der Benzintank fasst 1.150 Liter, was auch bei flotter Fahrweise mit den hubraumbedingt durstigen Außenbordern für ein verlängertes Wochenende mit Reisestopps reicht.
Die Reichweite beträgt, mit 20 Prozent Reserve, bei Marschfahrt von 4.000 U/min, fast 180 Seemeilen. Damit ist die Crew mit 26,3 Knoten auch schnell, aber auch noch entspannt unterwegs.
Das Ergänzen der Cap-Camarat-Baureihe durch größere Modelle scheint für Jeanneau sinnvoll. Noch vor dem Bootsboom durch Reisebeschränkungen in der Pandemie war die Nachfrage groß. Nach Präsentation der Cap Camarat 10.5, bis dahin das größte Boot der Baureihe, wurde viel nach „noch Kräftigerem“ gefragt, so Chancelier. Und selbstverständlich sollten es Außenbordmotoren sein.
Technische Daten Jeanneau Cap Camarat 12.5 WA
Länge über alles: 11,93 m (mit Badeplattformen)
Rumpflänge: 10,66 m
Breite: 3,57 m
Tiefgang: 0,82 m
Höhe über dem Wasser: 3,15 bis 3,75 m
Gewicht: 5.860 kg
Treibstofftank: 1.150 l
Wassertank: 200 l
Schlafplätze: 5
Motorisierung: 3 x 300 PS (mit Doppelmotorisierung maximal 2 x 450 PS)
CE-Kategorie: B (küstenferne Gewässer)
Maximale Passagierzahl: 12 Personen
Drehzahl (U/min) | Tempo (Knoten) | Verbrauch (l/h) |
600 | 1,9 | 4,6 |
1.000 | 3,6 | 9,6 |
2.000 | 7,4 | 26,1 |
3.000 | 8,8 | 50,5 |
4.000 | 13,9 | 96,2 |
5.000 | 30,4 | 149,4 |
6.000 | 36,2 | 200,8 |
Für alle anderen, die mit einem großen Tagesboot auch auf Seen und küstennahen Gewässern unterwegs sind, bietet sich die Cap Camarat 10.5 an, die wir in einem eigenen Bericht vorstellen.