Muss eine X-Yacht über den Preis verkauft werden? Offenbar glaubt das die Werft – und preist die neue X-Yachts X 4.0 auf der Webseite mit großen Zahlen an: 257.500 Euro zuzüglich Umsatzsteuer (also rund 48.000 Euro) wird sie kosten. Darin sind dann auch „X-Yacht Qualities“ im Wert von 48.700 Euro enthalten. Beim Silverrudder Race vor wenigen Tagen, das anders als das vom Sturm zerzauste Rennen 2018 glatt lief, war das Boot zum ersten Mal im Regatta-Einsatz. Welche Qualitäten sind es, die die frisch vorgestellte Segelyacht aus Dänemark auszeichnen?
Die werden auch frei heraus aufgezählt: Teakbelag auf dem Cockpit-Fußboden, das LED-Dampferlicht und der Polyethylen-Fäkaltank sind nur einige dieser Besonderheiten, die der Werft eine Erwähnung wert sind. Was bietet die neue X-Yacht sonst für Vorteile?
Versprochen wird neben gutem Aussehen und bester Bootsbauqualität vor allem Leistungsstärke. Das soll aber nicht zu Lasten des Komforts gehen. Denn eine X ist natürlich und in erster Linie eine Fahrtensegelyacht – nur eben eine besonders schnelle. Zusammengefasst: Im Urlaub viele Seemeilen unterwegs sein, dann aber auch eine gute Figur auf der Regattabahn abgeben.
Stahlrahmen hält den Bleikiel
Es geht also um hochwertigen Leichtbau. Bereits seit 2007 produziert X-Yachts die Rümpfe der Performance-Modelle im Epoxy-Infusionsverfahren. Im vergangenen Jahr entschied man sich, nun alle Boote mit Epoxidharz im Vakuum-Infusionsverfahren herzustellen. Anschließend werden die Rümpfe 24 Stunden bei hohen Temperaturen wärmebehandelt.
Um die Belastung durch Kiel und Rigg gleichmäßig im Rumpf zu verteilen, werden im Boden der neuen Yacht – anders als bei derreinen Performance-Range – die seit fast 40 Jahren bewährten Stahlrahmen eingebaut. Daran wird der T-Kiel mit Eisenfinne und der schweren Bleibombe verklebt und verschraubt.
Die so hergestellten Rümpfe können und konnten, was Sicherheit und Zuverlässigkeit angeht, bisher immer überzeugen. Die Stabilität bleibt auch dann erhalten, wenn bei der 11,50 Meter langen X-Yachts X 4.0 beispielsweise ein um einen halben Meter höherer Mast eingebaut wird.
Vier Winschen sind Standard
In der Standardausführung ist die X 4.0 mit vier Winschen ausgerüstet. In dieser Version befinden sich zwei auf dem Aufbau für die Fallen, die Schot der Selbstwendefock und diverse Kontrollleinen. Zwei weitere sind – gut erreichbar für den Rudergänger – auf dem Cockpitsüll für die Bedienung der Großschot angebracht.
Auf Wunsch montiert die Werft auch eine spezielle Genuaschiene – gut für eine etwas größere Genua auf dem Kajütaufbau. Dann werden zwei zusätzliche Genuawinschen daneben benötigt. Wer noch weitere Optimierungen für leichten Wind wünscht, wird zusätzlich in einen Code Zero investieren.
Das Cockpit bietet viel Platz. Der Weg auf den breiten Laufdecks nach vorn – hin zu Segellast und Ankerkasten – ist leinenfrei. Aufgrund der außen in den Rumpf geführten Wanten ist diese Strecke unverbaut.
Drei Kabinen erst ab 2020
Schauen wir unter Deck: Wir haben vorm Kauf die Wahl zwischen zwei Materialien für den Innenausbau: Standard ist die helle nordische Eiche, als zusätzliche Option gibt es Teak. Die Oberflächen der Furniere sind leicht mattiert und dauerhaft versiegelt. Die Laminatoberflächen der Bodenbretter wirken sehr widerstandsfähig. Die Wohnatmosphäre unter Deck ist gediegen, angenehm hell und freundlich.
Noch gibt es die neue X-Yachts X 4.0 nur als Zwei-Kabinen-Layout. Dazu gehört ein großes Bad mit separatem Duschabteil an Steuerbord, die große Backskiste dahinter und davor der geräumige Navigationsplatz mit Blick in Fahrtrichtung. Ab kommendem Jahr wird auch eine Version mit drei Kabinen angeboten. Dabei wird die Backskiste weichen, und auch das Bad und der Navigationsplatz schrumpfen.