Das Konzept geht auf. Unter dem Niedergang befindet sich achtern eine große Liegefläche. Durch die Rückenlehne wird das 1,60 m breite und 2,10 lange Bett zum Sofa und für die Kinder zu einer sicheren, großen Spielwiese. Hier sind Licht und Luft, es ist gemütlich, aber gleichzeitig modern und funktional. Hinter einem Regal versteckt sich ein Staufach für alles, was nicht nass werden soll. Und der direkte Zugang zum Motor liegt hinter einer Holzabdeckung und ist leicht zu öffnen.
Viel Licht und Luft unter Deck
Alles ist einfach zu bedienen. Das ist Programm auf diesem Boot. Es gibt eine schöne Pantry für die schnelle Küche mit Oberschrank und Schubladen, dazu ein Bad mit Dusche und Stehhöhe. Der restliche Raum ist offen.
In der Mitte befindet sich ein Tisch, der mit zwei Handgriffen aufgeklappt ist. Das Polster der achterlichen Liegewiese ist gleichzeitig das Kopfende für das Bett im Bug. Das ist aus meiner Sicht auch der schönste Platz unter Deck: In der gepolsterten Rundung schaue ich rechts und links aus dem Fenster auf den See und habe auch Licht durch die große Dachluke zum Lesen. Hier kann man Stunden verbringen.

Viel Helligkeit spenden rundherum auch die zwei seitlichen Fenster und die beiden Frontfenster auf Augenhöhe. Hier kann die Skipperin auch mal entspannt einen Kaffee kochen und hat das Geschehen auf dem Wasser dabei trotzdem gut unter Kontrolle, während der Autopilot lenkt. Den gibt es optional.
Provokante Formen ecken an
Was Sunbeam zusammen mit Kiska und J&J Design, dem langjährigen Partner für das Unterwasserschiff, aufs Wasser gebracht hat, verschlägt jedem beim ersten Blick ein bisschen den Atem, so kühn ist es. Provokante Formen ecken an. „Sonst ist es bald vergessen“, findet Kiska. „Ich glaube, wir haben mit diesem Boot eine Tür aufgestoßen, durch die auch andere gehen werden. Das Design der Sunbeam 32.1 wird dann ganz schnell dieses Extreme verlieren.“
Was für ein Rumpf! Die Chine-Kante beginnt kurz oberhalb der Wasserlinie und fließt langsam ansteigend nach achtern, das Freibord ist eingezogen. Trapezförmige Rumpffenster lassen nicht nur viel Licht in den Innenraum, sie definieren optisch zusätzlich den Rumpf. Aber am auffälligsten ist das über den Wavepiercer-Bug hinausgeschobene Deck, an dem der Anker frei hängt. Sunbeam hat nicht nur das Yachtlayout neu definiert, sondern auch gleich eine neue Sprache dafür entworfen.

Flightdeck und X-Brace
Das von der Werft so genannte „Flightdeck“ schafft viel Platz im Vorschiff. Man kommt bei Lage zum Segelwechsel besser nach vorne und gewinnt mit der Sonnenliege einen weiteren Aufenthaltsraum an Deck. Auf dem beiderseits eingefassten Polster ruhend, den Kopf an das sanft abfallende Cockpitdach gelehnt, kann man hier sehr entspannt in die Segel und den Himmel schauen.
Extrem aufgeräumt ist auch das Deck durch das „X-Brace“. So heißt das doppelte Dach, das den Innenraum thermisch nach außen isoliert und alle Fallen und Leinen elegant verdeckt. Es verschattet die Fenster und ist mit leichtem Abstand zum Kabinenaufbau montiert, so dass ein Luftzug darunter entsteht, der große Hitze unter Deck vermeiden soll. Die Leinen kommen erst in der Mitte des Cockpits vor den beiden Rudern wieder zu Tage. Die Genuaschot liegt ergonomisch gut eingefasst in den X-Brace-Streben seitlich der Sitzbänke.
Das aufgeräumte Cockpit bietet viel Platz. Die Cockpitbänke mit großem Staufach an steuerbord sind ergonomisch eingefasst durch die nach achtern auslaufenden X-Brace-Streben, die zugleich bequeme Armlehnen sind. Die Doppelruder – übrigens die ersten auf einem Bootsmodell der Werft – mit 80 cm Durchmesser arbeiten mit dem Traveller-System von Jefa sehr präzise. Das Doppelsteuer ist ein Muss bei der Heckbreite von drei Metern.