Den Rumpf der Seafaring 44 Fly zeichnete der slowenische Yachtdesigner Andrej Justin, gebaut wird das Schiff bisher inhouse. Verbesserungen in der Konstruktion und beim Rumpfdesign führen zu deutlich niedrigen Betriebskosten. Mit nur etwa 10 Litern Verbrauch pro Stunde bei circa 8 Knoten kommt man auf eine Reichweite von 800 nautischen Meilen mit einer Tankfüllung. So ist das Boot in der CE-Kategorie B auch für Offshore, also für küstenferne Gewässer, zertifiziert.
Die Seafaring 44 sticht optisch durch ihr modernes und puristisches Design in der Marina Punat deutlich heraus. Auf dem Achterdeck begrüßt uns Nina Gramc, die Produktmanagerin von Seafaring. Der gesamte Raum auf dieser 14,40 m langen und 4,25 m breiten Yacht ist sehr großzügig angelegt. Zwei Gangborde führen zum Vorschiff, wo sich mit aufgestellten die Rückenlehnen der Sonnenliegen aufstellen lassen und die Fahrt entspannt erleben lässt.
Vollverglastes Cockpit, solarbetriebene Lüfter
An Steuerbord und an Backbord befinden sich Seitentüren, die speziell für den Einsatz auf dem offenen Meer gesichert sind und den Salon angenehm temperieren. Zurück aufs Achterdeck: Hier führt eine hochwertige Treppe aus Edelstahl und Holz hinauf auf das Flybridge-Deck. Auch hier ist viel Platz für eine Sonnenliege, einen Tisch, den Steuerstand und ein Bimini zum Schutz vor der warmen Sommersonne.
Auf 360° Grad rundum bis zum Horizont blicken.
Dass der Werftinhaber aus dem Fensterbau kommt, erkennt man auch am vollverglasten Cockpit, wo an Backbord die L-förmige Sitzecke acht Personen Platz am Tisch bietet. Gegenüber liegt die Pantry – mit viel Stauraum und allem, was man für eine lange Fahrt ohne Stopp benötigt. Daran schließt sich der Steuerstand an.
Links davon führt eine Treppe unter Deck. Von oben fällt hier viel Licht herein und erhellt das Untergeschoss. Um den kleinen Flur gruppieren sich drei Kabinen. Es sind die Eignerkabine im Vorschiff mit einem extra großen Bett, zwei Doppelkabinen für die Gäste und das Bad. Solarbetriebene Lüfter sorgen im Sommer für kühle Luft in den Kabinen, wenn es draußen warm ist. Einzigartig ist der Schließmechanismus der Türen. Sie fallen mittels magnetischer Schnapper leise und sanft ins Schloss. So wie hier hat die Werft viele gute Detaillösungen gefunden.
Anti-Roll-Gyro wie bei einer Superyacht
Oben werden bereits die beiden Motoren des Typs Yanmar 4VL 195 angeworfen. Das Bugstrahlruder schiebt unser Boot sanft aus der Box, und wir verlassen den Hafen. Im Vergleich zur ersten Seafaring 44, die wir 2016 kennenlernten, haben sich die Fahreigenschaften des Halbgleiters sehr verbessert. So wurde der Rumpf komplett überarbeitet.
Die neue Seafaring 44 Fly fährt sich sicher und leicht bei allen Manövern. Unser Testschiff ist einem MC2 Anti-Roll-Gyro-Stabilisator von Quick ausgerüstet. Der als Option angebotene Stabilisator sorgt für noch mehr Komfort gegen die Einflüsse von Wellengang. Wir schalten den Stabilisator unterwegs ab, und die Stabilität des Boots unterscheidet sich bei leichter Welle kaum merkbar. Auf hoher See werden die Fahrten mit Stabilisator aber um einiges angenehmer.

Der Steuerstand der Seafaring 44 Fly im Cockpit ist funktional und wirkt aufgeräumt. Der für diesen Bootstyp ideal große 16-Zoll-Kartenplotter von Garmin liefert alle Daten, die wir brauchen und ist übersichtlich angebracht. Nur die Sitzbank, passend für zwei Personen, könnte etwas stärker gepolstert sein. Das klassisch aus Holz gefertigte Ruder läuft geschmeidig. Unser Schiff reagiert direkt und fließend auf alle Manöver, die wir fahren.