Es gibt schöne Füllfederhalter – und es gibt Montblanc. Auch bei Daysailern ragt eine Marke heraus: Saffier. Die niederländische Werft gibt keine Ruhe auf der Suche nach der perfekten Daysailer-Formel. Die kleinste ihrer Yachten ist die feinste, die Saffier Se 24 Lite.
Die optischen Besonderheiten – auch im Unterschied zur Saffier 27 – fallen sofort ins Auge: die moderne Rumpfform, das flache Deck, der flache Kajütaufbau, keine feste Windschutzscheibe, vor allem aber der negative Bug. Wavepiercer-Bug, so wie man es bei Katamaranen kennt. Die markante Front wird die Wellen so schneiden, dass das Boot auch bei höherer Geschwindigkeit lange trocken segeln wird.
Der lange Bugspriet ist formschön als Verlängerung der Rumpf-Oberkante fest installiert und wird zusätzlich durch ein Wasserstag gesichert. Das hohe und leistungsfähige Rigg mit reichlich Segelfläche verspricht eine gute Performance. Es steht an Deck und kann problemlos von Hand gestellt oder gelegt werden. Ein Festkiel sorgt für ausreichend aufrichtendes Moment. Eine Schwenk- oder Hubkielvariante ist nicht vorgesehen.
In der Plicht
Das Cockpit ist groß, übersichtlich und selbstlenzend. Bis zu sechs Personen finden Platz. Auf den langen Duchten kann man sich bequem ausstrecken. Achtern ist reichlich Platz zum Sonnenbaden und man hat einen bequemen Zugang zum Wasser. Auch das abgeschrägte Süll unterstützt die Bequemlichkeit.
Da alle Schoten in Griffnähe der Pinne – es gibt kein Rad – laufen, hat man den Daysailer auch einhand unter voller Kontrolle. Die Selbstwende-Rollfock ist weit vorne am Bug angeschlagen und wird – ohne das flache Deck optisch zu stören – unter Deck installiert. Auf Wunsch kann auch eine 110-Prozent-Genua eingesetzt werden. Die Festmacherklampen sind versenkt.
Geschickt integriert Saffier die maßgefertigten Solarpaneele ins Design des Bootes, ohne den flachen Aufbau und das glatte Deckslayout zu zerstören. Die Paneele ermöglichen die autarke Stromversorgung des Elektro-Antriebs. Sie sollen groß genug sein, um die 3,5-kW-Batterie für den Pod-Antrieb von Torqeedo jederzeit und überall aufzuladen. Einbaudiesel oder Außenborder sind Geschichte und werden gar nicht mehr angeboten.
Unter Deck
In der Kabine dienen zwei Betten zum Nächtigen. Um nicht gänzlich auf Verpflegung unterwegs verzichten zu müssen, kann optional ein akkubetriebener Kühlschrank installiert werden.
Aufgrund der Breite von nur 2,40 m und mit einem Gesamtgewicht von 1.200 kg lässt sich die Neue auch per PKW in andere Reviere transportieren. Eine gute Sache ist der zentrale Heißstropp zum einfachen Ein- und Auskranen.
Technische Daten Saffier Se 24 Lite
Rumpflänge: 7,10 m
Gesamtlänge (mit Bugspriet): 8,00 m
Breite: 2,40 m
Tiefgang: 1,30 m (Standardkiel, Kurzkiel: 1,15 m, Performance: 1,44 m)
Gewicht: 1.200 kg
davon Ballast: 450 kg (37 %)
Nach Aussagen des Geschäftsführers von Diamond Yachts, Dines Pontoppidan aus Laboe, wird die Saffier Se 24 Lite zu einem Basispreis von 95.080 Euro ab Werft angeboten, allerdings ohne Segel. Damit rangiert sie preislich deutlich unter ihrer nächstgrößeren Schwester, von der sich das Nesthäkchen aber keinesfalls die Schau stehlen lässt.