Ein ganzheitlicher Ansatz fehlt bisher. Zwei Beispiele: Sind die Räume optimal isoliert, muss die Klimaanlage weniger arbeiten. Sind die Schottwände leichter, muss der Motor weniger Gewicht schieben. Bei langjährigen Versuchen fand Köhler heraus, wie die realen Verbräuche an Bord sind. Seitdem segelt er nicht mehr ganz so gerne. Sein Credo: „Der Wind weht nicht immer, doch die Sonne scheint den ganzen Tag.“ Und optimiert.

Generation Generator
Energiemanagement ist alles, um möglichst weit voran zu kommen. Üblicherweise reichen die Hochleistungs-Solarpaneele, die das gesamte Dach um den Flybridge-Bereich bedecken, um die Batterien unterwegs kontinuierlich aufzuladen. Reicht das nicht, kommt der Generator ins Spiel.
Diesel statt Solar. Warum? Ein Beispiel: Ab einer bestimmten Geschwindigkeit empfiehlt das System, den Generator einzuschalten, um eine höhere Geschwindigkeit zu erreichen. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 9,5 Knoten. Das ist ein bereits von der Werft aus gedrosselter Wert, um die Energieentnahme zu reduzieren.

Bei 30 % Restenergie in den Lithium-Akkus schaltet sich der Generator automatisch ein. Interessant ist die auf Effizienz programmierte Generator-Leistung. Dabei werden die Batterien langsamer als technisch möglich geladen, also mit niedriger Drehzahl des Generators. Um möglichst wenig Treibstoff zu verbrauchen. Und um nicht zu nerven, was die Geräuschentwicklung betrifft. Bei stehendem Boot, also vor Anker oder in der Marina, lädt der 100 kW bietende Stromerzeuger die Batterien unseres Testschiffs in 1,4 Stunden.
Solo solar
Wir beschreiben eine weitere Kurve und legen unser schwimmendes Apartment quer zum Abendlicht. „Ich schalte den Generator jetzt ab. Die Sonne wird den Job morgen erledigen“, sagt unser Skipper. Wir nehmen den Aperitif auf dem Vorschiff, bis uns ein kühler Wind zurück aufs Achterdeck schickt. Wäre nicht Herbst, säßen wir hier – unter dem überhängenden Dach – beim Lunch. Bis zu acht Personen finden hier leicht Platz.

Eine schöne Ecke hat man, wie einen Erker, als windgeschützten Platz für zwei seitlich am Deckshaus geschaffen. Das ist mein Lieblingsort – mit Blick nach vorn in Fahrtrichtung und hinein in den Salon. Überall an Bord gibt es diese versteckten, schönen Plätze zum Verweilen, die kein Konstrukteur sich freihand ausdenkt, sondern die direkt auf dem Wunschzettel des Bootseigners stehen.
So geht es – Wind hin, professionelle Neugierde her – flink hinauf auf die großzügig geschnittene Flybridge. Sitzgruppe und Außensteuerstand werden hier durch das mit Solarpaneelen bedeckte Dach geschützt. Vor und hinter uns: Solarpaneele, die auf den Dachflächen angebracht sind und dabei noch gut aussehen.

Solarpaneele arbeiten wie Kameras, also abhängig vom Licht. Die Leistung von Photovoltaikanlagen wird in Wp (Watt Peak) oder kWp (Kilowatt-Peak) angegeben. Peak bezeichnet die höchstmögliche Leistung der Anlage. Diese ist allerdings meist unter Normbedingungen im Labor zu erreichen – in der Praxis weichen die Werte mitunter stark ab. Auf Tonga kommt es dagegen schon einmal vor, dass die Solarpaneele mehr liefern als der Hersteller verspricht.
Ein Kommentar
[…] is produced on the roof of the cabin house. The result: Silent widths that we experienced when testing the Silent 55 off Mallorca. The shipyard has now presented a video explaining the journey of electrons […]