Mit fast 18 Metern Länge ist die neue Hallberg-Rassy 57 deutlich größer als die zuletzt neu aufgelegte HR 340. Wer bei diesem Schiff nach dem Preis fragt, so unkte mancher, wird es sich sowieso kaum leisten können. Aber der Preis der neuen Mittelcockpit-Segelyacht von Hallberg-Rassy ist korrekt und ehrlich kalkuliert. Denn er beinhaltet bis auf den Autopiloten schon vieles, was man für die weltweite Fahrt braucht. Keine Augenwischerei mit einem Lockvogel-Grundpreis, zu dem man von der Zubehörliste das Notwendige hinzubestellt, um mehr Performance oder den gewünschten Komfort an Bord zu holen.
Was ist im Standard der 28 Tonnen verdrängenden Hallberg-Rassy 57 enthalten? Der hydraulische Rollmast, die unter Deck verbaute elektrische Vorsegelrollanlage, elektrische Schotwinschen und das Bugstrahlruder erlauben einfachstes Segeln auf Knopfdruck bei 18,44 Metern Rumpflänge. Immerhin müssen die Fallen noch über Winschen am Mast bedient werden, zumindest in der Standardversion. Wer es einfacher haben will, kann die mittels Fernbedienung ansprechbare hydraulische Fallenspannung dazuordern.
Gezeichnet vom Hauskonstrukteur Germán Frers präsentiert sich eine wuchtige, aber doch typische HR-Yacht mit den unverwechselbaren blauen Streifen und einer festen Windschutzscheibe. Das Boot ist mehr als fünf Meter breit, das Heck schnürt kaum ein. Im großen Mittelcockpit sitzt man, wie beim kleineren Schwestermodell HR 44, dank des hohen Sülls sehr gut geschützt.
Zum Sonnenbaden und für die sieben Weltmeere
Im hinteren Cockpitbereich wurde erstmals auf einer Yacht mit Mittelcockpit eine frei zugängliche Doppelsteueranlage installiert. Sie spricht die selbstausrichtende Doppelruder-Anlage an und soll die Hallberg-Rassy 57 in jeder Lage leicht handhabbar machen.
Sehr einladend wirkend, komfortabel zum Sonnenliegen geeignet ist das Vordeck. Dank bündig eingelassener Oberlichter und Decksluken ist das Vorschiff, anders als beim Vorgänger HR 55, unverbaut. Wem es vorn zu zugig wird, kann sich nach hinten aufs Deck oberhalb der Achterkabine verziehen. Oder nah ans Wasser auf die große, zwei Meter breite Badeplattform. Diese gibt, wenn abgesenkt, den Blick und den Zugang auf die recht große Heckgarage frei.