Ohne Emissionen über den Teich. Die ehemalige Planet Solar, die bereits 2010/11 nur mit Solarenergie angetrieben die Erde umrundete, hat einen neuen Meilenstein gesetzt: Unter dem Namen Race for Water überquerte die Yacht nun den Atlantik mit einem Zugdrachen in Kombination mit Solarenergie.
Die 100 t Yacht startete am 9. April in Lorient (Bretagne), machte einen mehrtägigen Zwischenstopp auf Madeira, und kam schließlich am 23. Mai auf den Bermudas an, wo derzeit der America’s Cup ausgetragen wird.
Der nur 40 Quadratmeter große Winddrachen wurde bei Skysails in Hamburg gebaut. Bei Windgeschwindigkeiten um 25 Knoten sind mit dem Kite ohne Einsatz der Elektromotoren rund 10 Knoten Fahrt drin. Selbst bei 15 Knoten Wind zieht der Drachen den 100-Tonnen-Kat noch bis zu 6,5 Knoten schnell.
Die recht kleine Tuchfläche des Skysails verwundert zunächst und man fragt sich, wie die enorme Zugkraft aus 40 Quadratmetern erreicht wird. Der Trick: Der Kite ist ständig in Bewegung und fliegt permanent eine flache Acht, die von einer Steuergondel erzeugt wird, in der sich ein Autopilot befindet, der das gesamte System kontrolliert.
Der Kite erreicht Flughöhen von 150 m, wo die Winde deutlich stärker und stetiger sind. Durch den Druck, den das Flugmanöver erzeugt, generiert der Segelantrieb bis zu 25 Mal mehr Leistung als herkömmliche Segel auf See. Der Zugdrachen bedarf dabei keiner Eingriffe der Crew – das System arbeitet vollautomatisch. Während des Antriebs durch den Kite laden die Propeller die Speicherbatterien zusätzlich zu den Solarpanels an Deck auf.


Am 21. und 22. Juni nutzt die Race for Water den Americas Cup, um für das Projekt und den Antrieb zu werben. An beiden Tagen finden an Board die „Tage des offenen Schiffes“ statt. Am 7. Juli geht die Reise weiter. Das Ziel: Fünf Jahre lang will der Kat um die Welt segeln, um auf die Plastikverschmutzung der Weltmeere aufmerksam zu machen und für neue Antriebe zu werben. Bei der Ankunft auf den Bermudas traf sich die Crew bereits mit dem Groupama Team France im Rahmen des America’s Cup.
Website Race for Water Projekt
Ein Kommentar
Ich kann mir vorstellen, das bald die ersten Containerschiffe diese Technik einsetzen. Interessant wäre zu erfahren, ob die Manövrierfähigkeit leidet.