Nahezu 400 Einheiten der Renn- und Fahrtenyachten Sun Fast 3200 und 3600 von Jeanneau gibt es inzwischen weltweit. Bei derartigen Zahlen scheint es nur zu verständlich, dass die Franzosen, die schon bei wichtigsten Rennen als Sieger hervorgingen, nun im kommenden Jahr eine zusätzliche internationale Rennserie für diese Segelyachten planen. Aber noch ist das Boot gar nicht da. Auf der Bootsmesse in Paris wurde erst einmal ein Modell vorgestellt – allerdings von hochkarätigen Segelexperten. Und mit Blick auf Olympia 2024.
Nun kommt also die Konkurrenz aus dem eigenen Haus. denn vor kurzem bestätigte Jeanneau die Markteinführung einer neuen Sun Fast 3300 für das Frühjahr 2019 und hat – sehr vorausschauend – mit ihrer neuen Segelyacht sicher auch die Entscheidung des Welt-Seglerverbands im Hinterkopf. Die Organisation hat gerade ein „Mixed Offshore Keelboat“ ins olympische Segelprogramm aufgenommen.
Perfekt fürs neue olympische Format konzipiert
Die World Sailing (früher ISAF genannt) ist der Weltverband aller Segelsportarten. Auf der Mitgliederversammlung Anfang November hat man sich auf die Segeldisziplinen für die Olympischen Spiele Paris 2024 geeinigt. Das olympische Segelrevier wird dann vor Marseille sein. Nach langen Debatten hat man sich eben auch für ein Mixed-Offshore-Kielboot entschieden. Da bietet sich eine Bewerbung mit der neuen Jeanneau Sun Fast 3300 geradezu an.
Beim Mixed Offshore Kielboot lauten die Vorgaben: Einrümpfer, nicht-foilend und mit einem Deckslayout für Minimalcrew („shorthanded“). Das Boot soll zwischen sechs und zehn Meter lang sein, in einer Windrange von 4 bis 40 Knoten segelbar sein und über ein Slup-Rigg mit Spinnaker verfügen.
Die Sun Fast 3300 soll neben Einhandseglern auch Crews ansprechen. Verantwortliche Konstrukteure sind Daniel Andrieu und Guillaume Verdier. Andrieu gilt als ausgewiesener Experte für die Optimierung von Segelbooten nach IRC im Inshore- und Offshore-Bereich. Der für seine Arbeit zum America’s Cup und für die Vendee Globe bekannt gewordene Verdier ist für die Rumpflinien und die Rumpfanhänge der Yacht zuständig. Was genau haben sie konzeptionell gemacht, um das Boot schnell zu machen?
Das Sun-Fast-Team im Bild (v. l.): Antoine Chancelier (Jeanneau), Daniel Andrieu (Andrieu Design), Véronique Soulé-Guillaume (Verdier Naval-Architekten), Hervé Piveteau und Basile Mayet (beide Jeanneau)