Arcona-Yachten sehen zeitlos schön aus, mit ihren gelungenen Proportionen bei Länge und Breite. Schon für die seit 2013 gebaute Vorgängerin, die Arcona 380, attestierten viele der schwedischen Werft, eine rundum gelungene Segelyacht entworfen zu haben. Sie macht bei Regatten eine gute Figur. Als schnelle Fahrtenyacht sind aber auch Familien komfortabel und sicher unterwegs. Und das gilt auch für die jetzt im Bau befindliche Arcona 385.
Einen „spaßigen kleinen Cruiser-Racer“ nennt die Werft ihre Neuheit, die ein Update ist. Was macht bei der Arcona 385 das Spaßige aus? Klar erkennbar ist die Ambition von Arcona Yachts, ein Schiff zu erschaffen, das Freude beim Handling macht. Und zwar noch ein bisschen mehr als beim Vorgängermodell.

Einen Family-Performance-Cruiser könnte man das Schiff nennen. Der gegenüber der Arcona 380 unverändert lange Rumpf lässt mindestens ebenso gute Eigenschaften fürs Segeln erwarten, denn die Form wurde beibehalten. Ansonsten liegt der Fokus des Konstrukteurs beim Crew-Komfort – auf und unter Deck.
Das Bessere ist des Guten Feind
Was also hat der Hersteller, der seit knapp drei Jahren im Eigentum der Najad-Werft ist, bei der Arcona 385 konkret im Vergleich zur Vorgängerin verbessert? Da ist zum einen das offene Heck, mit dem die neue Arcona jetzt serienmäßig ausgestattet ist. Das erleichtert den Zugang zur Badeplattform und zu den hinteren Stauräumen im Cockitboden.
Der versenkbare Cockpittisch lässt sich leicht aufstellen. Den Mitseglern dient er, eingeklappt am Cockpitboden, als sichere Abstützung bei Lage. Das offene Heck bietet außerdem mehr Platz im Cockpit. Standardmäßig ist die Arcona 385 mit doppelter Radsteuerung ausgerüstet. Die Zwillingsräder können auf Wunsch auch aus Carbon sein.

Das umgestaltete Heck schafft Platz
Wie bei den Verbesserungen der jüngsten Arcona 465 – hier ein 360-Grad-Bordrundgang – hat die neue Arcona 385, von der es noch keine Fotos unter Segeln gibt, nun größere Fenster im Kajütdach. Dazu kommen auch größere Rumpffenster, die für mehr natürliches Licht unter Deck gegenüber der Vorgängerin sorgen.
Die Umgestaltung des Hecks sorgt dafür, dass nun auch mehr Licht in die Achterkabinen fällt. Auf Wunsch sind auch hier Rumpffenster möglich: Das bringt in der Eignerkabine zusätzlich Tageslicht und Durchblick nach draußen.
Im Cockpit sind zwei große Fächer ins Süll integriert. Hier lassen sich Leinen verstauen, die ansonsten im Arbeitsbereich herumgelegen hätten. Außerdem gibt es jetzt eine größere Instrumententafel über dem Niedergang. Die Anzeigen sind vom Steuerstand nun deutlich besser abzulesen. Neuerdings haben die Steuerpodeste einen Edelstahlschutz. Der dient gleichzeitig als Konsole für Instrumente und Kartenplotter. Gut geschützt ist auch das Bedienpaneel für den Motor.

Der Cockpit-Süllrand, das Achterdeck und der Cockpitboden sind mit Teak belegt. Wer das komplettieren möchte, bekommt auf Wunsch Teakholz auch für das Seitendeck. Im Standard gibt es hier den bewährten rutschfesten Decksbelag von Arcona. Eine hölzerne Fußleiste sorgt an Deck für sicheren Stand bei Lage.
Die Arcona 385 ist auch ein Familienboot: Bei den Details erwähnenswert ist daher auch die stabile Niro-Badeleiter. Im ausgeklappten Zustand reicht sie tief genug ins Wasser, sodass alle ohne Verrenkung wieder an Bord gelangen können. Wer das mal ausprobieren möchte: Beim deutschen Importeur AP Yachting in Laboe liegt die geringfügig kürzere Arcona 345 als Demoboot bereit.
Leistungsfähiges Rigg
Das bewährte Rigg der Arcona 385 blieb unverändert, es stammt wie bei der 380er von Seldén. Ihr Mast verjüngt sich im Topp. Für Sicherheit im Dunkeln sorgen neben Lauflicht auch eine Decksbeleuchtung. Die Spinnakerbaumschiene ist vormontiert, die Rollreffanlage unter Deck verlegt. Das Achterstag zum Trimmen des Riggs erfolgt mit einem mechanischen oder hydraulischen Achterstagspanner. Ansonsten ist der Mast vorbereitet für die Doppelung aller Fallen mit den entsprechenden Blöcken an den Ausgängen.
Der Kiel besteht aus einer antimongehärteten Bleibombe, die mit einer gusseisernen Flosse verschraubt ist. So wird ein möglichst niedriger Schwerpunkt erreicht. Eine Glasfaserschicht schützt das Stahlblatt vor Rost.

Bei dem mit Polyurethanschaum gefüllten Ruder aus GFK kommt multiaxial verarbeitetes Rovinggewebe zum Einsatz. Der ins Ruder einlaminierte Ruderschaft ist aus massivem eloxiertem Aluminium gefertigt.
Gebaut für die Ewigkeit?
Nirgends wird gespart bei diesem Schiff. Schon gar nicht bei der Rumpfkonstruktion. Rumpf und Deck werden in GFK-Sandwich mit einem 20 Millimeter Divinycell-Schaumkern unter Einsatz von Vinylesterharz im Vakuum-Infusionsverfahren hergestellt. Alle Schotten sind für zusätzliche Festigkeit mit dem Rumpf und dem Deck verklebt.