Die Neel 43 wird – wie ihre Vorgängerin – wohl eine gute Höhe am Wind mit wenig Abdrift erreichen. Genaues werden wir nach einem Testschlag wissen.
Viele, viele Schlafplätze
Die Neel 43 bietet auf Wunsch und je nach Bedarf Platz für bis zu zehn Personen. Auf gleicher Ebene wie Salon und Cockpit befindet sich vorn die große, separierte Eignerkabine. Zwei Doppelkabinen, ebenfalls auf dem Hauptdeck, bieten einen beeindruckendem Ausblick. Für je zwei Einzelpersonen ist Platz vorn in den Seitenrümpfen. Der absenkbare Tisch… richtig, der ist nächtens bei der Sitzgruppe im Salon die Basis einer Schlafgelegenheit für zwei Personen.


Das sind viele, viele Schlafplätze: Vercharterer und ihre Gäste wird es freuen. Sollte es dann doch zu eng zugehen, ist die nächstgrößere Neel 47 eventuell die bessere Alternative. Eine schwimmendes Haus eben.
Sicher und unsinkbar
Stabilität sorgt für Sicherheit auf hoher See, und dafür ist vor allem die Breite des Neel-Trimarans ein wichtiger Faktor. Alle großen Formen der Bauteile sind Sandwich-Konstruktionen (GFK/Schaum). Sie werden mit Osmose-beständigem Vinylesterharz im Vakuum-Infusionsverfahren hergestellt. Die Kollisionsschotten sollen garantieren, dass das Boot unsinkbar ist. Die Flosse unterm Mittelrumpf schützt den Motorblock und die Ruderanlage. Durch den eher geringen Tiefgang sind auch flachere Uferregionen und Ankerplätze mit der Neel 43 zugänglich.

Wer ein Dinghi dabei hat, kann es am Heck des Mittelrumpfs unterbringen. Davits zum Herunterlassen sind nicht notwendig: Ein erprobtes Dinghi-Lift-System funktioniert über den Großbaum mit einer eigenen elektrischen Winsch. Das ist wirklich praktisch.
Bauaufträge trotz Pandemie
Nach der Ankündigung der Neel 43 sind nun die ersten Neubauten in der Fertigung. So soll das erste Exemplar im März 2021 in La Rochelle zu Wasser gelassen werden. Dann steht es auch für erste Segeltests bereit. Von Mai an soll dann alle drei Wochen eine neue Neel 43 ausgeliefert werden. Und die Produktion boomt: Bis August 2022 ist die Produktion mit 25 Bauaufträgen schon jetzt ausgebucht.
Der Basispreis für das segelfertige Schiff variiert naturgemäß je nach Ausstattungs-Variante. Die vorkonfektionierten Pakete Evidence, Elegance und Adventure gibt es ab 395.000 Euro bis rund 470.000 Euro. Wer sehr schnell unterwegs sein möchte, bekommt die Performance-Version der Neel 43 mit Carbonmast für 486.000 Euro.
Eine Neel ohne Mast heißt Leen
Ein Blick zurück zur boot Düsseldorf 2020: Die französische Werft kündigt erstmals rein motorisierte Trimarane unter eigenem Markennamen an. Darauf muss man kommen: Der Name Leen ist einfach eine intelligente Reflektion von Neel, benannt nach dem Eigentümer und Gründer der Werft, Eric Bruneel.
Barbara Bruneel, zuständig fürs Marketing, hatte das neue Projekt ein Jahr zuvor am Rande der Pressekonferenz zur Multihull Boat Show in La Grande Motte vorgestellt. Doch 2019 war nur ein Testlauf. Das erste reine Motor-Mehrrumpfboot der Werft war eigentlich ein einmaliges Projekt, basierend auf einer Neel 47, nur ohne Mast.
Aus einem Testlauf werden zwei neue Modelle
Neel Trimarans bereichert den Markt der Motor-Multihulls nun mit zwei Langstrecken-Schiffen, der Leen 56 und der deutlich größeren Leen 72. Beide Trimarane sollen fit für Transatlantikreisen sein, sich aber auch für das Bordleben in höheren Breitengraden eignen. Was heißt das praktisch?

Hohe Leistung, geringer Verbrauch
Beide Modelle haben einen großen Dieselmotor als Hauptantrieb und elektrische Antriebe in den Außenrümpfen. Die Leen-Baureihe ist damit ein echtes Hybrid-Elektro-Mehrrumpfboot.