Die Gestaltung beider Decks ist besonders der Ergonomie und der Sicherheit der Crews verpflichtet. Semi-custom, also die halb-individuelle Bauweise, heißt für beide Modelle, dass das Segelschiff auf Wunsch leicht an die örtlichen Segelbedingungen und die Vorlieben der Besitzer angepasst werden kann.

Unter Deck wird’s unterschiedlich
Die größten Unterschiede zwischen den neuen Yachten sind unter Deck zu finden: Es gibt mehr Komfort bei der Cruiser-Version – mit abgetrennter Vorschiffskabine, abgeschlossener Nasszelle und kleiner Pantry. Sechs Personen finden an Bord der Waarschip W36 Life einen Schlafplatz: zwei vorn, zwei im Salon auf den Sofas und noch einmal zwei in Einzelkabinen achtern. Das ist geschickt gelöst, weil es dem einzelnen Crewmitglied mehr Bewegungsfreiheit bietet.

Diese besonderen Kabinen gibt es sowohl in der Life-Version als auch bei der Duo. Bei der Duo-W36 fallen allerdings die Schlafmöglichkeiten in der Vorschiffskabine weg. Diese können bei Bedarf als Segellast genutzt werden. Und statt einer abgeschlossenen Nasszelle gibt es am gleichen Ort wie beim Schwesterschiff lediglich eine Nische für die Toilette.

Eco-Racer, gemacht in den Niederlanden
Auch die neuen Boote der Marke Waarschip werden wie früher aus Sperrholz gebaut, das mit mehreren Lagen GFK überzogen ist. Besonders stolz ist man bei der Werft darüber, ein zu 100 % in den Niederlanden gefertigtes Boot anzubieten – und noch dazu eines mit besonderer Nachhaltigkeit beim Bau.
So werden die FSC-zertifizierten Hölzer in einem neuen Verfahren mit biologisch abbaubarem Kunstharz verarbeitet. Für das GFK kommt das nachhaltig konzipierte Entropy-Epoxidharz zum Einsatz. Für die Flachteile verwenden die Niederländer Okoume-Furniersperrholz, für die Rundteile kommen massive Latten aus Roter Zeder zum Einsatz, die wasserdicht und stärker als Kiefernholz sind.
Zuletzt wird die gesamte Struktur im Ofen zur Erlangung größerer Haltbarkeit gebacken. „Das sorgt für eine extrastarke Epoxidhärtung und bedingt weniger Druckstellen auf der Glasfaser-Oberfläche“, erklärt Yvonne Beusker von Waarschip. Die neue Waarschip-Serie nennt die Werft dem entsprechend die ersten „Eco Sailracers“.
Legende lebt weiter
float traf einen langjährigen Waarschip-Fan – und wir wollten wissen, was seine, wenn auch kleinere 660er für ihn ausmache? Die Antwort kam spontan. Für ihn sei bisher die Waarschip 660 die Beste von allen. Das Boot segelt sich wie eine Jolle – egal ob alleine, zu zweit oder zu dritt. An- und Ablegen ohne Motor ist kein Problem. Sportlich, gemütlich und manchmal kippelig, aber immer toll – das waren die Attribute, die der Eigner assoziierte.

„Braucht man mehr zum Segeln?“ war sein Resümee in Frageform. Mit einem Meter Tiefgang komme er auch durchs Watt – dahin, wo Segeln noch ein bisschen Abenteuer ist. Ein Trip nach Helgoland? Bei gutem, sicheren Wetter wohl kein Problem. Mit der Familie drei Wochen Urlaub an Bord? Das nicht unbedingt. Dafür gibt es ab kommendem Jahr nun eine größere Alternative, die ebenso sportlich ist.
Technische Daten Waarschip W36 Duo
Gesamtlänge: 10,95 m
Breite: 3,60 m
Tiefgang: 2,25 m (Standard-Tiefkiel)
Gewicht: 4.200 kg
Besegelung: Groß (42 qm), Genua (31 qm), Gennaker (120 qm), Code Zero (92 qm)
Motorisierung: Elektromotor mit 19 kW Leistung (optional Diesel mit Saildrive, 28 PS)
CE-Kategorie: A (Hochsee)
Grundpreis (ohne MwSt.): 195.000 Euro