Der erste Testtag musste Mitte März wegen Schneesturm abgesagt werden. Der zweite Tag belohnte die Testcrew um Werftchef Andreas Schöchl, Verkaufsleiter Günter Ambrosi und Eigner mit azurblauem Himmel und stetiger Windstärke von 10 bis 12 Knoten aus Ost – perfekte Testbedingungen am Attersee.
Die Werft hatte die Idee einer leichten, schnellen Version bereits bei der Sunbeam 28, wollte aber nichts Halbherziges, sondern etwas Durchdachtes entwickeln. Die beiden Versionen der 29.1 sollen bei gleichen Abmaßen unterschiedliche Kundenbedürfnisse befriedigen. Und die Nachfrage nach einer leichteren und sportlicheren Version war da.
„Wir haben bei den Anfragen zur Sunbeam 29.1 eine Spreizung bei den Kundenwünschen zwischen sehr komfortabel und sehr sportlich wahrgenommen. Es kamen genauso viele Anfragen für das komfortable Push-Button-Sailing (Segeln auf Knopf-Druck) mit allen elektrischen Extras wie von Puristen, die es spartanisch und schnell mögen“, so Andreas Schöchl im Gespräch mit float.
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Mit den zwei Versionen, der mit Vollaustattung und der reduzierteren und schnelleren GT-Version, kann die Werft nun beide Seiten gut bedienen. Und laut der Auftragsbücher kommt das flotte Leichtgewicht bereits gut an.

Entsprechende Gewichtsoptimierungen lassen die Sunbeam 29.1 GT weit weniger wiegen als das Basismodell. Insgesamt konnten 500 Kilo eingespart werden, das sind mehr als zwanzig Prozent. Die GT-Sportversion kommt auf ein Gesamtgewicht von knapp unter zwei Tonnen, während das Standardmodell mit allen Automatiken etwa 2,6 Tonnen auf die Waage bringt.
Im Innenbereich konnte das Motorfundament eingespart werden, weil in der GT-Variante nur ein kleiner Travel-Motor mit abnehmbarem Akku verbaut wurde. Ein kleiner Flautenschieber, den man an- und abnehmen kann, um zur Regattabahn zu fahren.
Damit fallen schwere Batterien, das Ladegerät und Kabelbäume weg. 80 kg spart die Werft hier ein. Durch den eigens entworfenen Performance-T-Kiel, einer Fixkiel-Variante mit dünner Finne und Bombe am Kielhals, spart sie weitere 65 kg. Der Tiefgang liegt nun bei 1,75 m (statt 1,85 m) mit gleichem aufrichtendem Moment wie bei der Schwenkkielvariante in der Standardversion.
Spinnakerfach statt Pantry
Durch den Fixkiel fällt auch die schwerere Maststütze und die Kielhydraulik weg. Die Maststütze ist in dieser Version ein eloxiertes Aluminiumrohr und nicht mehr der massive Aufbau, der den Hydraulikzylinder aufnimmt. Ohne Hydraulikpumpe, Zylinder und Schläuche schrumpft das Gewicht um weitere 40 bis 50 kg.

Auch das Wassersystem mit Wasserpumpe, Tanks und Schläuchen wurde bei der GT-Version eingespart. Ebenso die Bordelektrik mit den Bordnetzbatterien von je 23,5 kg fällt weg.
Wo in der Vollversion die Pantry steht, wurde der Pantryblock ausgeschnitten und zum Staufach für die Segellast umfunktioniert. Man kann auf der GT aus dem Cockpit direkt den Spinnaker in den Niedergang hinein bergen.