Das Design von RM Yachten fällt auf. Unten kantig, oben geschwungen und sportlich. Grund für diese Formsprache ist die besondere Bauart. Im Gegensatz zu den alten Vindö-Segelyachten aus Schweden (mit Holzdeck und GFK-Rumpf) werden bei RM Yachts aus La Rochelle die Rümpfe nämlich genau anders herum aus Holz und die Decks aus GFK gefertigt. So ist es auch bei der neuen RM 1180.
Damit werden die positiven Eigenschaften von Holz (Isolationsvermögen, Stabilität, Verarbeitungsfreudigkeit) genutzt, ohne sich an Deck beim Design beschränken zu müssen. Die neue RM 1180, die auf dem Cannes Yachting Festival 2019 zum ersten Mal gezeigt wurde, geht mit diesem Konzept jetzt einen Schritt weiter. Zusätzlich zum Deck kommt hier auch das Freibord aus einer GFK-Form, während das Unterwasserschiff weiterhin komplett aus Sperrholz gefertigt wird – radikale Evolution aus La Rochelle.
Sehr breites Heck
Das erweitert nach Auskunft der Werft den Spielraum beim Design. Erst dadurch wurde der markante Racer-Look aus der Feder von Marc Lombard (der auch die Neel 47 gezeichnet hat) möglich, der die Silhouette der RM 1180 so auffällig macht. Dazu gehört auch der voluminös gestaltete Bugbereich – mit einem Knick, der das Freibord stark zum Deck hin nach innen einschnürt. Gewaltig ist auch die Breite des Hecks, das mit 4,37 Metern fast so ausladend ist wie der Rumpf an seiner breitesten Stelle.

Im Fokus der Werft stehen Eigner, die neben dem extravaganten Äußeren – das betrifft auch die Farbgebung – eine verlässliche und schnelle Yacht wünschen. In der Farbgestaltung lässt RM Yachts aber mit sich reden: Fast alle Farben sind ohne Aufpreis machbar. Rumpf und Ausrüstung scheinen sehr von Offshore-Rennyachten inspiriert worden zu sein. Sie sind für maximale Leistung ausgelegt.
Trockenfallen mit der RM 1180 möglich
Im Standard wird die RM 1180 mit einem Kimmkiel ausgerüstet, so dass Eigner ohne Probleme trockenfallen können. Eine unter dem Ruderblatt angebrachte Platte soll dafür sorgen, dass das mittige Einzelblatt sich nicht im Wattboden eindrückt.
Angeboten werden aber auch ein Festkiel mit doppelten Ruderblättern und ein Schwenkkiel, mit dem auch flachere Gewässer angelaufen werden können. Möglich macht diese Variabilität das Baumaterial Holz. Anders als bei GFK-Konstruktionen lässt dieser Ansatz viel Spielraum bei der Kielaufhängung.


Hohe Stabilität beim Segeln
Das breite Heck sorgt in Kombination mit den flachen Unterwasserlinien der RM 1180 für hohe Stabilität beim Segeln. Das ist nötig, wenn statt des Alumasts ein höheres Rigg aus Kohlefaser aufgestellt ist und zusätzliche Segelfläche das Boot antreibt.
Eine Selbstwendefock wird nicht angeboten. Als Ersatz dafür kann zur 110 Prozent überlappenden Genua eine Stagfock gefahren werden. Die Einleinen-Rollvorrichtung der Genua ist auf der Bugnase montiert. Der lange Bugspriet dient auch als Ankerhalterung. Die Ankerwinsch im großen Ankerkasten arbeitet elektrisch und gehört – das ist erfreulich – auch zur Standardausrüstung. Apropos Standard: Wie viele Personen braucht es, um die RM 1180 zu segeln?
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