Als BMW sein erstes Großserien-Elektroauto i3 vorstellte, war die Freude groß: „So könnte Electric Design aussehen“, mutmaßte die entzückte Szene angesichts des futuristisch-kantigen Designs im Stil von Vektorgrafiken. Während BMW bei seinen jüngeren Entwürfen wieder etwas vorsichtiger wurde, greift Rand Boats diese Idee auf dem Wasser wieder auf.
Das legen die jüngsten Erzeugnisse der dänischen Bootsbauer Oscar und Carl Rand nahe. Es sind drei Boote für die Avantgarde im Wassersport – hinsichtlich des Designs und wie auch beim Antrieb. Denn alle drei Rand-Premieren sind zuvörderst Elektroboote. Sie können allerdings auch mit konventionellen Verbrennern gefahren werden. In Deutschland sind die Boote sowohl im Norden wie im Süden zu besichtigen, bei Gründl in Bönnigstedt und Bodensee Nautic am Bodensee.
Sieht man die neue Solara 33 an sich vorbeiziehen, bleiben vor allem der scharfe Bug und das knackige Windshield in Erinnerung. Das erste Drittel ragt mit negativem Sprung fast senkrecht auf, der obere Teil knickt nach hinten wie eine „normale“ Frontscheibe. Was ist das? Es ist eine typisch skandinavische Auffassung von Design, aber zugleich praktisch, weil es lästige Reflexionen auf den Instrumenten reduzieren soll.


Das markante Glaskonstrukt findet sich auch bei der zweiten Premiere wieder, der etwas kleineren Roamer 28. Dieses Boot ist ebenfalls mit einem Pilothouse ausgestattet. Die dritte im Bunde, Breeze 20, hat keinen Aufbau, was angesichts des kompakten Formats nachvollziehbar ist. Doch auch hier ist die nur angedeutete Frontscheibe auf der Konsole ein Design-Element: Sie setzt weit unterhalb des nutzbaren Bereichs an und prägt damit die gesamte Konsole.
Bis zu 20 Stunden Fahrt mit einer Akkuladung
Über die kleinste neue Rand ist am meisten bekannt, während Details der beiden größeren Geschwister noch vor der Öffentlichkeit ferngehalten werden. Die Breeze 20 ist als Elektroboot gedacht und optimiert. Ihren Rumpf hat die Werft in Leichtbauweise ausgeführt. Sein Design „schneidet durch die Wellen“ und verlängert die elektrische Reichweite „wie nie zuvor“, erklärt uns die Werft. Genaue Zahlen über Motorisierung, Akkugröße und Reichweite gibt es öffentlich noch nicht.

Aber ein plakatives Beispiel nennt Rand dann doch, das aufmerken lässt. Fährt die Breeze 20 mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 4 Knoten und überschreitet 10 Knoten Maximaltempo nicht, könne sie 20 Stunden fahren. In der Summe also 80 Seemeilen. Das sind Werte, die der Eelex 8000 des schwedischen E-Motorbootbauers X Shore nahekommen.