Die Randmeerjolle ist ein Gewinner. Ihr Entwurf holte 1958 – also vor 65 Jahren – bei einem Wettbewerb der Königlich-Niederländischen Wassersport-Vereinigung KNWV den ersten Platz. Gezeichnet hat sie – wie schon die Valk – der bekannte Yachtkonstrukteur E. G. van de Stadt.
Woher kommt der Name? In den Niederlanden bezeichnet man als „Randmeer“ einen Meeresarm zwischen Polder, also zurückgewonnenem Land, und ursprünglichem Festland. Dutzende solcher Randmeere in Holland sind hervorragende Segelgebiete.
Die Randmeer als Segelboot besticht – und das seit 65 Jahren – durch Platz an Bord und dem damit verbundenen Komfort. Kurz bevor andere ins Rentenalter kommen, erfreut das Boot durch seine schöne Form und die sicheren Segeleigenschaften. Gebaut wird sie unter anderem von der Heeg-Werft.
Drei Versionen sind auf dem Markt
1992 bekam die Randmeer Classic mit den Modellen Randmeer Touring und Advance zwei Schwesterschiffe. 2008 erfolgte noch einmal eine Überarbeitung, die zu einem zeitgemäßeren Aussehen, aber auch zu mehr Komfort führte. Die Touring-Version besitzt einen festen Kiel mit 0,75 Metern Tiefgang und hat ein durchgestecktes Balanceruder. Damit ist sie das Familienboot schlechthin.
Tourensegler bevorzugen eher die Randmeer Advance. Sie ist ausgestattet mit einem Kielschwert von 55 Zentimetern bis 1,15 Metern Tiefgang und einem angehängten Ruder. 1964 hat die holländische KNWV sie als nationale Klasse anerkannt.
Eine Randmeerjolle hat gute Segeleigenschaften, ist dabei aber eher für ruhige Gewässer geeignet. Sie stellt einen guten Kompromiss zwischen gemütlicher Familienjolle und sportlichem Segelboot dar. Dank zweifachem Reff und kleiner Fock ist sie auch bei stärkerem Wind beherrschbar. Wer sich am Vorschot gern sportlich betätigt, kann auch ein passendes Trapez nutzen.
Technische Daten Randmeerjolle
Länge: 6,50 m
Breite: 2,10 m
Gewicht: 500 kg
Tiefgang: 0,75 m (Touring, Advance 0,55 bis 1,15 m)
Segelfläche: Groß 11,9 qm, Fock 5,3 qm, Genua 7,8 qm
Preis: ab 25.750 Euro
Bis zu sechs Personen haben in dem großen Cockpit Platz. Für Segler auf längerer Tour bietet die Werft zudem einen idealen festen Spritzschutz hinter dem Mast an. Vielseitig einsetzbar ist auch eine „Innenreling“ seitlich der Bordwände.
Sie dient zur Befestigung von Fenderleinen und Gepäck, als Stütze für die Cockpitbänke und kann sogar für einen Kocher verwendet werden.
Dieser Text erschien am 04. August 2022 erstmals auf float. Aktualisiert am 07. Oktober 2023.