Wie eine Litfass-Säule an Deck
Für die Rotorsails braucht es Platz an Deck. Am besten geeignet sind daher Tanker, aber auch Fähren. Kreuzfahrtschiffe oder Massengutfrachter fahren theoretisch ebenfalls gut mit Rotorsails. Schwieriger ist bisher die Montage auf Containerschiffen. Die finnische Viking Line, in diesem Jahr Gewinner des WWF Climate Solver Awards, gehört hier zu den Vorreitern.
Die Finnen statten nicht nur Schiffe mit Flüssiggas-Antrieb oder Rotorsails aus. Sie beteiligen sich auch an einem Pilotprojekt, das den Einsatz von Brennstoffzellen auf Schiffen testet. Das macht alternative Antriebe attraktiv für die Reeder. Neben flüssigem Erdgas gehören dazu Elektroantriebe, zum Teil mit Brennstoffzellen, das Lenkdrachensystem von Skysails und das extravagante Projekt eines Segelschiffs ohne Segel namens Vindskip.
Boom für Green Shipping
Nicht allein die Finnen tüfteln an Lösungen mit Flettner-Rotoren. In den Niederlanden will das Familienunternemen Switijnk Shipping mit einem innovativen Flettner Freighter aus der Feder von C-Job Naval Architects seine Handelsschiffflotte erweitern. Der Rumpf ist auf diese Technologie abgestimmt. Das 8,5 Bruttoregistertonnen große Schiff fährt mit zwei Norsepower-Rotorsegeln.
direkt zum VideoIn Deutschland transportiert der Windkraftanlagen-Hersteller Enercon seine Windräder auf einem mit Flettner-Rotoren ausgerüsteten Schiff. Die TU Berlin entwickelt das Schubboot Elektra, das mit grünem Wasserstoff und elektrischem Antrieb von Berlin nach Hamburg fahren soll.
Das Forschungsprojekt Marigreen zwischen Deutschland und den Niederlanden hat einen Eco-Flettner-Antrieb entwickelt. Die Prototypen fahren seit Juni 2018 auf einem Forschungsschiff. Das Ziel des Projekts: Die maritime Wirtschaft soll sich einstellen können auf zukünftige Anforderungen in Sachen Umweltschutz und Klimaschutz – durch Ressourcen- und Energieeffizienz in der Schifffahrt. Rotorsails haben hier offensichtlich den Dreh raus.
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