Das Beste vorweg: Im neuen Katamaran der französischen Werft Marsaudon, dem TS5, sind Wesen und Stil des kleineren Brudermodells TS42 erhalten geblieben. Der Marsaudon TS42 hat vorgemacht, wie modern und leistungsstark Segelyachten mit Doppelrumpf sein können – und dabei noch gut aussehen. Der neue Marsaudon TS5 verspricht noch mehr. Die Premiere, die auf der International Multihull Boat Show erstmals gezeigt wird, ist sowohl für Fahrtensegler als auch für den Offshore-Einsatz konzipiert.
Nah am Wasser gebaut
Samuel Marsaudon hat Marsaudon Composites vor 20 Jahren gegründet. Zunächst war die Firma aus Lorient an der Atlantikküste auf die Herstellung von Modellen und Formen großer Abmessungen spezialisiert. Sie entstanden direkt am Firmensitz, der an historischer Stelle liegt: links das Segelmuseum der Cité de la Voile Eric Tabarly, rechts die alten U-Boot-Bunker von Lorient. Bald baute die Werft auch Multihulls, die fürs Freizeitsegeln und für den Wettbewerb gemacht sind.

Zwei bekannteste Beispiele für die Leistungen der Werft sind die „Idec 2“, mit der Francis Joyon beim Solo-Ritt um die Welt 2008 der schnellste Einhand-Weltumsegler wurde, und die „Prince de Bretagne“, Gewinner der Regatta Route du Rhum 2010. Heute hat sich Marsaudon Composites auf modernste Herstellungsverfahren mit Vakuum-Infusion spezialisiert und entwickelt die Fertigung kontinuierlich weiter. Wesentlich neben der Robustheit ist dabei die Leichtigkeit der Verbundwerkstoffe.
Schnellster Weltumsegler als Pate
Wer die Geschichte der TS-Boote kennt, weiß also um die hervorragende Produktion, aus der diese hervorgegangen sind. Die frühesten Entwürfe des Marsaudon-Designers Christophe Barreau basieren auf Ideen des Einhandsegel-Rekordhalters Francis Joyon.

Viele Dutzend Male gebaut, gehören die Marsaudon-Schiffe nach Aussagen des Herstellers zu den schnellsten bewohnbaren Mehrrumpf-Booten der Welt. Es sind Meerrumpf-Boote gewissermaßen. Diesen großen Anspruch hatte sich die Werft auch bei der Entwicklung der neuen Marsaudon TS5 gestellt.
Puristisch innen, sportlich unten
Schon die TS-42-Serie war in den einschlägigen Kreisen sehr beliebt. So war klar, was gewünscht war: ein relativ nüchtern gestalteter Lebensraum, den man auf einen sportlichen Unterbau gesetzt hat. Auch Fahrtenseglern wird das gefallen. Äußerlich wirkt der Marsaudon TS5 nicht klobig, sondern dank des flachen, nach vorn abfallenden Kajütaufbaus und der populären Wavepiercer-Bugpartien eher aggressiv.
Die Optik verrät das Ziel der Macher: Sportlichkeit auf 15 Metern Rumpflänge. Ein weiteres Ziel: Keep it simple. Das Boot sollte möglichst einfach in der Bedienung sein und sich leicht manövrieren lassen.

Über sieben Winschen sollst Du gehen
Sieben Winschen stehen zur Bedienung diverser Schoten, Strecker und Fallen zur Verfügung. Die Großschotwinschen auf dem achteren Beam können gleichzeitig zum Aufholen und Absenken des Dinghis genutzt werden. Die Genuawinschen sind auf dem Dach positioniert. Über zwei weitere Winschen werden sowohl die Spinnaker-Schoten gefahren respektive der Genua-Roller sowie die Steckschwerter bedient. Über eine Winsch am Mastfuß werden die Fallen geholt.
Für die persönliche Sicherheit der Crew beim Gang übers Deck sorgen acht Handläufe auf dem Dach und mehrere Pad-Eye-Ringe zum Befestigen der Sicherheitsleine. Ideal platziert sind die Steuerstationen auf Deckshöhe. Sicher und geschützt ermöglichen sie bei gutem Sitzkomfort eine gute Sicht nach vorn und in die Segel. Gelenkt wird mit der Pinne.
