Die neue Dragonfly 40 ist ein Boot, auf das viele Multihull-Segler fast 20 Jahre gewartet haben. Die Nachfolgerin der Dragonfly 1200 kommt unter Deck an das Platzangebot einer 30 Fuß langen Einrumpfyacht heran und bietet ein unglaubliches Leistungsspektrum. Wir haben das größte Modell der dänischen Trimaran-Produzenten gemeinsam mit Werftchef Jens Quorning unter die Lupe genommen.
Während gestandene Regattasegler auf ihren Performance-Cruisern um jeden halben Knoten kämpfen, zieht die Dragonfly mit mehr als der zweifachen Geschwindigkeit gemütlich an ihnen vorbei. Auch über Untiefen gleitet das dänische Schiff entspannt hinweg und erwiest sich so als ein perfektes Fahrtenboot für unsere heimischen Reviere im Norden.

Intelligente Klapptechnik von Dragonfly
Einzigartig sind die Dragonfly-Boote vor allem wegen ihrer Klapptechnik. Wenn die 12,40 Meter lange Libelle ihre Flügel – sprich: die Seitenausleger – anlegt, ist sie nur vier Meter breit. Das breite Boot passt so also auch in europäischen Häfen in eine normale Box. Das Zusammenfalten ist ein Manöver, das dank ausgefeilter Technik und gut plazierter Anschlagpunkte keine Schwierigkeit darstellt. Das gilt auch für die von float vor einem Jahr vorgestellte Schnelle Libelle, die acht Fuß kürzere Dragonfly 32 Evolution.

Für gewöhnlich macht man das Manöver im Hafen. Die Werftcrew habe ich auch schon vor dem Hafen dabei beobachtet: Ruck-zuck… einen Schwimmer ranziehen, dann der andere – fertig. Auf dem Strelasund motorte im November ein Dragonfly-Eigner sein Schiff ins Winterlager, ohne es für die paar Meilen auszufalten. Die Mechanik der dänischen Quorning-Werft ist tausendfach erprobt. Der Sicherungstampen hat eher eine psychologische als technische Funktion.
Neue Konstruktion mit mehr Volumen
Die Dragonfly 40 ist die Nachfolgerin der Dragonfly 1200, die 2002 eingeführt wurde. Er ist ein völlig neues Schiff. Für einen 40 Fuß langen Trimaran ist das neue Modell ausgesprochen voluminös. Schmale Wasserlinien sind das Geheimnis schneller Multihulls. Denn je schmaler die Wasserlinie, desto kleiner ist die Verdrängerwelle, die der Rumpf produziert.
Mit einem großen Maschinenraum besitzt es eine relativ breite Wasserlinie von 1:7 im Hauptrumpf. „Die wird beim Segeln sofort schmal, wenn der Auftrieb in den Lee-Rumpf wandert“, erklärt Dragonfly-Chef Jens Quorning gegenüber float. Der Werftchef hat das Schiff zusammen mit Steen Olsen konstruiert.

Jens Quorning ist ein Familienmensch, und er ist Regattasegler. Ihm kommt es auf Speed, Wohnlichkeit und Sicherheit gleichermaßen an. Sein privater „Firefly“ ist eine Rakete. Je nachdem, wie die Kunden Schwerpunkte setzen, können sie die Dragonfly 40 als Touring- oder als Ultimate-Version ordern.
Beide Modellvarianten haben einen – in sich verstagten – Carbonmast mit Quadro-Saling. Der Touring-Mast ragt 17 Meter in die Höhe, der Mast des Ultimate-Modells misst 19 Meter. Die Selbstwendefock der Touring-Version ist 25 Quadratmeter groß, beim Ultimate sind es 27 qm. Das setzt sich bei allen Segeln so fort, bis zu den Gennakern mit 110 und 140 Quadratmetern Segelfläche.
Für einen Trimaran sehr geräumig
„Ganz schön eng“, murmelte ein Besucher in Düsseldorf, der als Vergleich offenbar die Serienyachten aus dem Chartersegment heranzieht. Wer maximales Volumen wünscht, muss zu den Großserienherstellern wie Jeanneau, Beneteau oder Hanse gehen. Die beiden letzteren haben mit den Marken Lagoon und Excess und der zugekauften Kat-Werft Privilege selbst Multihulls im Programm.
Eine Hanse 588 kostet in etwa 60.000 Euro weniger als die Dragonfly 40 und hat dabei bis zu fünf Kabinen mit Platz für zehn Personen. Tatsächlich aber ist die Dragonfly 40 für einen Trimaran sehr geräumig. In der Achterkabine ist ein tief positioniertes Doppelbett mit stattlichen Maßen und einem Notausstieg, der den Gästen in flachen nordischen Gewässern einen Blick auf den Meeresgrund gewährt.
2 Kommentare
Psst! Auch wenn das bei Dragonfly auf der homepage nicht ganz eindeutig ist, kann es sein, dass die Events nicht in Skaerbaek (Nordseeküste vor Rømø), sondern an der Ostsee im Skaerbaekvej in Fredericia stattfinden? Nicht, dass die Leute an die falsche Küste pilgern…
Fröhliche Grüße
Sollte eigentlich ganz eindeutig sein. Die Werft liegt laut Webseite am Skærbækvej in Fredericia an der Ostküste Jütlands. Das Problem ist halt, dass es in Dänemark mehrere Dörfer mit dem Namen Skærbæk gibt. 🙂