Zodiac weiß, wie man eine Bootsneuheit präsentiert: am besten gleich zehn davon. Am Steg liegen, im Zweierpäckchen aufgereiht, zehn identische Exemplare des neuen Universal-RIBs Zodiac 5.5 Open. Wenig später legen wir ab, ein gutes Dutzend Bootsjournalisten aus den für Zodiac wesentlichen europäischen Regionen Europas. Dabei sind auch fünf Juroren des Best of Boats Awards. float ist exklusiv für die deutschen Bootsmedien dabei.
In der Flotte geht es hinaus aus dem tief im Land gelegenen Hafen von Port Crouesty aufs offene Wasser. Dominique Heber-Suffrin, der CEO der Zodiac Nautic Group, sitzt auf der Heckbank. Er plauscht mit dem Marketingmann, der noch lässig auf dem Schlauch sitzt. Wir sprechen ein paar Worte auf Deutsch, dann Französisch, schließlich Englisch. „Keep Exploring“ – ja, natürlich. Wir lachen. Der mannshohe Slogan des französischen RIB-Pioniers war schon am Treffpunkt am Hafen nicht zu übersehen. Und los geht’s.
Spüre den Schub
Ich bewege den Schalthebel nach vorn und spüre den Schub, mit dem das leichte Boot sich blitzschnell in Bewegung setzt. Die Wolken hängen tief über der Bucht von Quiberon, einem der schönsten Orte an der bretonischen Atlantikküste.
Zunächst das Wesentliche: Das Zodiac Open 5.5 bietet ein tadellos ergonomisches Cockpit und einen außergewöhnlich tiefen und robusten V-Rumpf. Das sorgt für sehr gute Stabilität sowohl im Geradeaus-Lauf als auch bei Kurvenfahrt. Während der Fahrt hinaus auf das offene Meer, zusammen mit den anderen 5.5ern, kann ich die Stabilität und Vielseitigkeit des RIBs wirklich spüren – und beim Hinüberschauen sehen. Der Lowrance-Kartenplotter führt uns, und hinter der Plexiglasschiebe sind wir windgeschützt.
Langsam verändert sich das Wetter: Die Wolken verschwinden, und es verspricht, ein schöner und sonniger Tag mit ruhiger See zu werden. Ich taste mich langsam an die höheren Lagen heran, denn wir haben weder Wind noch Welle. Selbsterzeugte Wellen nimmt die Open 5.5 gelassen. Sogar beim Sitzen auf dem Bugsitz wird es nicht unangenehm. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt übrigens 40 Knoten. Technische Notiz am Rand: Ein Motor mit maximal 130 PS kann das Boot antreiben.
Handle achtsam
Auf plötzliches scharfes Einschlagen einer Kurve mit anderen Passagieren an Bord stehe ich gar nicht, also lasse ich das Boot einen langgezogenen Bogen nach links beschreiben. Es geht weg von der Halbinsel Quiberon, wo Romy Schneider 1981 ein berühmtes und später zum Spielfilm gewordenes Interview. Es geht Richtung Île d’Houat, die gegenüber der Küste liegt. Ein gutes Ziel für einen Tagesausflug.
Dass wir mit dem perfektes Boot dafür unterwegs sind, merken wir beim Zwischenstopp am breiten, flachen Strand der Insel Houat. Sanft gleitet die Open 5.5 von der langsamen Marschfahrt aus. Dank des geringen Tiefgangs des RIBs und seiner stabilen Bugpartie kommen wir bis ins flache Wasser. Die Bordgäste steigen über den Bug aus, ohne dass wir den Motor anheben müssen.
Ein Kommentar
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