Draußen empfangen uns satte 5 Windstärken (17 bis 21 Knoten), wobei in Böen immer noch einige Knoten draufkommen. Da ist die Selbstwendefock keineswegs unterdimensioniert. Die Saffier 33 segelt deutlich „schiffiger“ als die kleinere Saffier 27, die wir im letzten Jahr getestet haben. Die reagiert eher wie eine Jolle, die 33er fühlt sich dagegen schon sehr nach einer ausgewachsenen Yacht an.
Verglichen mit der alten 33er ist die neue zwar nur unwesentlich breiter, die Breite setzt sich aber bis zum Heck fort. Dadurch segelt das Boot ausgesprochen steif. Bei den ersten Böen macht sich das sofort bemerkbar. Es legt sich auf die Kante und bleibt. Selbst als es später unter Gennaker einmal abschmiert, kann es sofort wieder „eingefangen“ werden.

Mit zwei Fingern lässt sich die Saffier an der Windkante steuern und segelt trotz flachem Rumpf erstaunlich trocken. Die Sitzposition auf dem Seitendeck erinnert ans Jollensegeln. Bei Lage geben Blöcke Halt. Mit dem tiefen Ruderblatt hat man eine ausgezeichnete Kontrolle. Man fährt damit höher, hat ein besseres Gefühl als mit doppelten Ruderblättern in Verbindung mit einer angebotenen kürzeren Kielversion.
24 Knoten im Heimatrevier
Selbst bei diesen Bedingungen muss ein eingespieltes Team noch nicht reffen. Höchstens, wenn man etwas komfortabler, aufrechter segeln und nicht so aktiv vor allem mit der Großschot arbeiten möchte. Dann lässt man sie halt fest stehen.
Man darf die Saffiers nicht zu hoch stellen. Man neigt dazu, weil die Fock sehr eng geschotet werden kann. Das „würgt“ sie ab und die Saffier „steht“. Bei einem erstaunlich kleinen Winkel zum wahren Wind um die 30 Grad stehen bis zu 7 Knoten Speed auf der Uhr. Raumschots unter Fock beschleunigen wir bis zu 9 Knoten, unter Gennaker kratzen wir an den 13 Knoten. Die Werftcrew, so verriet mir Lukas Heyde von Diamond Yachts, sei in Holland schon mit 24 Knoten durch die Gegend gefahren.

Aber, so Lukas Heyde weiter: „Wir sind weit davon entfernt, dass die Kunden aggressive Regattaboote kaufen wollen. Die wollen ein schnelles Cruisingboot, einen Daysailer oder Weekender haben, mit dem man eine Mittwochsregatta segeln kann. Und du hast unter Deck genug Platz, dass du auch mal übers Wochenende wegfahren kannst. Das passt ideal für den Ostseeraum.“
Komfort vor Anker
Dem Lounge-Bereich fehlt es an nichts. Das große Sonnendeck und die Badeplattform laden zum Sonnenbaden ein. Bei penetranter Sonneneinstrahlung können als Extra sowohl der Steuerstand als auch die Cockpitplätze mit einem Bimini überspannt werden.

Auch auf Mahlzeiten draußen müssen Crew und Gäste nicht verzichten. Die umfangreiche Ausstattungsliste hält als Option einen im Cockpit eingebauten Kühlschrank und Tisch bereit.